Du fühlst dich anderen gegenüber so sehr verantwortlich, dass du nach und nach ausbrennst? Vielen HSP geht es ähnlich. Ich möchte dir heute zeigen, wie Hochsensibilität und Verantwortung zusammenhängen und wie du es schaffen kannst, Verantwortung für andere abzugeben.

 

Du nimmst mit:

  • welche Gründe es haben könnte, dass du dich für andere verantwortlich fühlst
  • warum es sich lohnt, noch mehr in deine Eigenverantwortung zu kommen
  • dass du niemandem einen Gefallen tust, wenn du für Erwachsene Verantwortung übernimmst

Tipp: Was passiert, wenn ein hochsensibles Kind ein zu hohes Verantwortungsgefühl gegenüber seinem Haustier hat, kannst du dir in meinem Hörbuch „Mias Herz kann wieder lachen“ anhören.

 

3 Gründe, warum Hochsensibilität & Verantwortungsgefühl zusammenhängen

 

Mir als HSP fällt es schwer, zwischenmenschliche Konflikte in meinem Umfeld auszuhalten.

Vielleicht geht es auch dir so, dass du alles dafür tun möchtest, damit es in deinen Beziehungen (Partnerschaft, Freundschaft, Familie) harmonisch zugeht. Viele hochsensible Menschen neigen dazu, die Baustellen anderer aufzuräumen und viel zu viel soziale Verantwortung zu übernehmen.

Was lieb gemeint ist, führt aber nur dazu, dass du langfristig ausbrennst und keine Kraft mehr hast, dich um dein eigenes Leben zu kümmern.

Je mehr Verantwortung du für andere trägst, desto weniger Eigenverantwortung kannst du übernehmen.

 

Hier sind 3 Gründe, warum du dich als HSP für andere verantwortlich fühlen könntest:

  1. Du nimmst dank deiner Hochsensibilität Schwingungen deutlich wahr. Dadurch hast du schon als Kind gespürt, wenn deine Bezugspersonen Hilfe brauchten und Disharmonien das Familiengefüge in Gefahr brachten. Vielleicht musstest du für deine Eltern Verantwortung übernehmen, damit dein eigenes Überleben (Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit) gesichert war.
  2. Weil dir die innere Geborgenheit fehlt, erhoffst du dir, sie bei anderen zu finden. Du opferst dich für andere auf, um bei ihnen Anerkennung und das Gefühl von Zugehörigkeit zu erhalten. Selbst bei Menschen, die dir schon oft weh getan haben, fährst du diese Strategie – in der Hoffnung, doch noch irgendwann von ihnen das zu bekommen, was du früher gebraucht hättest.
  3. Ziemlich alte, verkrustete Rollenbilder haben Einfluss auf deine Persönlichkeit. Wenn du gelernt hast, dass z. B. eine Frau nur dann wertvoll ist, wenn sie sich für andere aufopfert, dann fällt es dir schwer, die Verantwortung für andere wieder abzugeben.

 

ABER: All das kannst du verändern, wenn du es dir bewusst machst. Die einzige Verantwortung, die du wirklich tragen musst, ist deine Eigenverantwortung.

Und je mehr Liebe und Wertschätzung du dir gegenüber empfindest, desto leichter fällt es dir, die Verantwortung für andere wieder abzugeben bzw. auf ein gesundes Maß zu reduzieren.

 

Tipp 1: Hochsensibilität schützen & Verantwortung abgeben: Sprich darüber!

 

Ehrlich währt am längsten – so sagt man doch.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du von Menschen umgeben bist, die dich in deiner Einzigartigkeit lieben und schätzen. Scheue dich nicht, ihnen gegenüber offen und ehrlich mitzuteilen, wie du empfindest.

Wenn du das Gefühl hast, für sie aufgrund deiner Hochsensibilität Verantwortung übernommen zu haben, dann sprich das direkt an.

 

Anschließend kümmerst du dich darum, deine Grenzen zu setzen und auch zu kommunizieren. Je reifer dein Gegenüber ist, desto mehr Verständnis wird es dafür haben.

Denn du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben! NIEMAND SONST.

In Jobangelegenheiten und in einem toxischen Umfeld brauchst du ein selbstbewusstes Auftreten, damit du Gehör findest. Sicher musst du mit Konfrontationen rechnen, denn viele finden es bequem, dir Verantwortung aufzudrücken.

Lass dich nicht auf Diskussionen ein und fall auch nicht darauf herein, wenn dich jemand emotional erpressen will (z. B. durch Schuldgefühle und dicke Kullertränen).

 

Tipp 2: Als hochsensibler Mensch Verantwortung durch Akzeptanz abgeben

 

Manche Dinge lassen sich nicht ändern.

Egal, wie sehr du dich um dich und deine Heilung kümmerst – dein Umfeld wird es dir nicht unbedingt gleichtun. Daher solltest du die Erwartung loslassen, dass du durch deine Prozesse andere retten kannst oder sich bei ihnen etwas grundlegend verändert.

Wer z. B. ignorante, narzisstische Eltern hat, kann sich durch Erklärungen und Mitteilungen noch so sehr erhoffen, dass sie sich verändern.

 

Solche Eltern werden das nicht tun. Ihre Mechanismen und Ängste sind stark. Viel wahrscheinlicher ist es, dass sie dir mit Schulzuweisungen und Vorwürfen begegnen. Alles, was du bekommst, ist das Gefühl, hochsensibel und unverstanden zu sein.

Du tust dir einen Riesengefallen, wenn du sie in ihre Eigenverantwortung entlässt, denn du wirst mit deinem Verhalten nicht das bewirken, was du dir wünschst.

Je eher du akzeptieren kannst, dass sich einige Menschen nie ändern werden, desto besser kannst du die Verantwortung an sie zurückgeben.

 

Tipp 3: Als HSP Eigenverantwortung übernehmen & eigene Bedürftigkeit stillen

 

Sei mal ganz ehrlich: Auch wenn es auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist, so verfolgst du doch auch eigene Interessen, wenn du die Verantwortung für andere übernimmst, oder nicht? Es ist ein tolles Gefühl, für seine Unterstützung Anerkennung und Bestätigung zu bekommen.

Das ist überhaupt kein Vorwurf!

Es soll dich nur ein bisschen zum Nachdenken anregen. Wir sind ja alle Menschen und handeln aus bestimmten Motiven.

 

Wer sich als hochsensibler Mensch für andere verantwortlich fühlt, hat oft ein Problem damit, die Kontrolle abzugeben, weil er sich innendrin unsicher fühlt. Mir ging das jedenfalls so.

Darum ist es wichtig, all die ungestillten Bedürfnisse des inneren Kindes zu beleuchten und sich anschließend um sie zu kümmern.

DENN:

  • Nur in dir selbst kannst du zuhause sein. Egal, wie sehr du dich für andere aufopferst: Die Anerkennung, die du dir erhoffst, ist nur von kurzer Dauer und ersetzt ein tiefes Gefühl von innerer Sicherheit nicht!
  • Du könntest als übergriffig wahrgenommen werden, wenn du aufgrund deiner Hochsensibilität die Verantwortung für andere übernimmst. Auch das kann grenzverletzendes Verhalten sein – denn du sprichst deinem Gegenüber die Eigenverantwortung ab.

Es ist gesünder für dich, wenn du deinen Fokus mehr auf dich selbst richtest und die Verantwortung für andere durch Eigenverantwortung für dich ersetzt.

All das, was du glaubst, von anderen Menschen zu brauchen, ist schon in dir. Und je mehr Zeit du dir für dich nimmst, desto eher wirst du in dir finden, was du bisher bei anderen gesucht hast. Schütze deine Hochsensibilität und gib die Verantwortung für andere getrost an sie zurück.

 

Fazit: Hochsensibilität & Verantwortung – Komm in deine Kraft!

 

DU BIST JETZT ERWACHSEN.

Obwohl dein inneres Kind vielleicht noch glaubt, für irgendwen Verantwortung übernehmen zu müssen, um zu überleben: Tu dir selbst einen Gefallen und teile ihm mit, dass das nicht mehr nötig ist.

Übernimm stattdessen als hochsensibler Mensch Eigenverantwortung für dich und all das, was in dir verletzt ist.

Du bist nicht darauf angewiesen, dich aufzuopfern, um von anderen das zu bekommen, was du brauchst. Du kannst es dir selbst geben und bist so viel unabhängiger und freier.

 

Hochsensibilität und Intuition sind deine stärksten Tools, um mehr in deine Kraft zu kommen und deine eigene Bedürftigkeit zu stillen. So fällt es dir viel leichter, trotz Hochsensibilität die Verantwortung für andere abzugeben.

Möchtest du, dass mal jemand von außen auf dich und deine Lebenssituation schaut? Dann nimm gern Kontakt zu mir auf!