Hochsensibilität & die Angst vor Fehlern: 5 Tipps für dich!

Hochsensibilität & die Angst vor Fehlern: 5 Tipps für dich!

Angst vor Fehlern hat wohl jeder. Doch bei Hochsensiblen ist dieses Gefühl oft stärker ausgeprägt. Hast du das Gefühl, dass dein Kopf nur damit beschäftigt ist, Fehler zu vermeiden – und deine Lebensqualität darunter leidet? Ich zeige dir 5 Tipps, wie du mit dieser Angst besser umgehen kannst.

Du nimmst mit:

  • warum HSP mehr als andere unter der Angst, Fehler zu machen, leiden
  • wie du durch schrittweise Konfrontation die Angst abbauen kannst
  • wie du es schaffst, dein Selbstwertgefühl zu steigern

 

Warum ist bei Hochsensiblen die Angst vor Fehlern stärker ausgeprägt?

Hochsensible Menschen sind sehr empathisch und zudem verletzlicher als Nicht-HSP. Das liegt an der stärkeren Reizverarbeitung – denn die hat zur Folge, dass dich das, was du erlebst,auf einer sehr tiefen Ebene berührt.

Du

  1. fühlst, wie es deinem Gegenüber gehen würde, wenn du einen Fehler machen würdest (z. B. etwas Gemeines sagst)
  2. weißt, wie beschämt und schuldig du dich fühlst, wenn du von anderen für Fehler verurteilt wirst
  3. weißt auch, wie sehr sich diese Beschämung tief in deine Seele eingräbt und dein Selbstwertgefühl beeinflusst

 

All das spüren Nicht-Hochsensible auch – aber nicht so tief wie du!

Darum neigen Menschen mit Hochsensibilität dazu, sich besonders vorsichtig in der Welt zu bewegen – oft auf Kosten der eigenen Lebensfreude.

Die Angst vor Fehlern ist (teilweise durch das Naturell, teilweise durch negative Erfahrungen) sehr stark ausgeprägt.

Doch das muss nicht so bleiben! Hole dir ein Stück deiner Lebensqualität zurück, indem du aktiv an dieser Angst arbeitest!

 

Tipp Nr. 1: Finde heraus, woher die Angst vor Fehlern kommen könnte!

Wie groß deine Angst vor Fehlern ist, liegt daran, welche Erfahrungen du mit Fehlern gemacht hast.

Je verurteilender die Blicke, je beschämender die Reaktion deiner Bezugspersonen und je weitreichender die Folgen waren (z. B. Entzug der Geborgenheit bis hin zu Bestrafungen), desto stärker ist die Angst in dir angewachsen.

Vielleicht hast du als Kind auch erlebt, für dein Handeln zur Verantwortung gezogen zu werden, obwohl du noch viel zu klein warst und es nicht besser wissen konntest. Die Angst vor Fehlern konnte sich so immer tiefer in dein System eingraben.

 

ABER JETZT BIST DU ERWACHSEN!

Du bestimmst, wie sehr dich das, was jemand zu dir oder über dich sagt, verletzten darf. Du musst vor niemandem Rechenschaft ablegen. Und du bist für niemandem verantwortlich – außer natürlich für dich selbst.

Prüfe auch, wovor du Angst hast. Ist es die Angst, jemandem aus Versehen zu schaden? Oder ist es eher die Angst vor der Reaktion deines Umfeldes auf diese Situation?

 

Tipp Nr. 2: Hinterfrage deine Ängste! Wie realistisch sind sie?

Wenn du weißt, was der Grund für deine Angst vor Fehlern ist, dann solltest du einen Realitätscheck machen. Du bist ein umsichtiger Mensch und das ist gut!

Aber ist der potenzielle Schaden, der durch deinen möglichen Fehler entsteht, wirklich so groß, wie du denkst?

 

Mal angenommen: Du fürchtest dich davor, Auto zu fahren, weil du einen Unfall bauen könntest. Dein Worst Case Szenario sieht vielleicht so aus: Unfall, kaputte Autos, tote Autoinsassen. Tatsächlich kann das passieren. Aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering!

Viel wahrscheinlicher wären ein paar Schrammen am Blech, aufgewühlte Insassen und ein bisschen Ärger mit der Versicherung. Und am allerwahrscheinlichsten ist es, dass du gar keinen Unfall baust!

 

Wenn du deine Angst vor Fehlern einem möglichst objektiven Check unterziehst, wird sie ganz automatisch kleiner. Sie versucht dich vor dem Schlimmsten zu bewahren. Aber das Schlimmste ist meistens nur eine Einbildung.

Versuche, den Horrorszenarien in deinem Kopf zuvor zu kommen, indem du lernst, deiner Angst Grenzen zu setzen (z. B. durch Ablenkung, starke körperliche Reize).

Tipp Nr. 3: Überwinde die Angst in kleinen Schritten!

Bleiben wir doch gleich bei dem Beispiel mit der Angst vorm Autofahren. Wenn es für dich noch unmöglich erscheint, Auto zu fahren, weil deine Angst davor vielleicht schon ein paar Jahre existiert, dann beginne in klitzekleinen Schritten, dich diesem inneren Ungeheuer zu stellen.

Ein Fahrtraining mit geschultem Personal auf einem Übungsgelände kann dir helfen, dass du dich beim Fahren wieder sicher fühlst. Anschließend fährst du mit einer vertrauten Person auf bekannten Wegen und Straßen. Und irgendwann, wenn du oft genug die Erfahrung gemacht hast, dass absolut nichts passiert, setzt du dich alleine hinters Steuer.

DANN HAST DU DIE ANGST VOR FEHLERN NÄMLICH BESIEGT.

 

Achte bei diesem Vorgehen immer darauf, deine Grenzen nicht allzu sehr zu strapazieren. Klar, du musst hin und wieder über deinen Schatten springen. Aber nimm dir trotzdem die Zeit, die du brauchst, um dein Selbstvertrauen zurückzugewinnen.

Hier noch ein paar Hinweise, die dir helfen, wenn du deine Angst vor Fehlern abbauen willst:

  • Setze dich nicht unter Druck! Schraube deine Erwartungen runter und freue dich umso mehr über Teilerfolge!
  • Lasse dich von niemandem hetzen! Lass auch nicht zu, dass toxische Menschen deinen Prozess kleinreden oder sich über deine Angst lustig machen.
  • Gönne dir ausreichend Zeit in der Komfortzone, um Kraft zu tanken.
  • Authentisch sein kann dir dabei helfen, Ängste weiter abzubauen. Halte nach empathischen Menschen Ausschau, die dir zuhören, wenn du über deine Angst vor Fehlern sprechen möchtest.

 

Tipp Nr. 4: Betrachte Fehler als Lernerfahrung, nicht als scheitern!

Kein Mensch ist perfekt. Du nicht, ich nicht, und die anderen sind es auch nicht.

FEHLER ZU MACHEN, IST NORMAL.

Fehler sind menschlich und gehören dazu. Wir haben nur so große Angst vor ihnen, weil uns irgendjemand erzählt hat, dass es inakzeptabel ist, unvollkommen zu sein.

 

Aber die Wahrheit ist: Fehler sind wichtig, um etwas zu lernen. Keiner hat die Weisheit mit Löffeln gefressen, sondern muss sie sich erst mühsam aneignen.

Wann immer du etwas in deinen Augen falsch gemacht hast oder von anderen für einen vermeintlichen Fehler gerügt wirst, dann sage dir:

„Ich habe gerade mein Bestes gegeben und verzeihe mir liebevoll, dass nicht das eingetreten ist, was ich angestrebt habe. Ich habe dabei Informationen erhalten, die mir helfen können, es das nächste Mal noch besser zu machen.“

Wenn du es so sehen kannst, verhinderst du, dass die Angst vor Fehlern weiter anwächst. Im Gegenteil: Sie wird kleiner und du wirst mutiger, neue Dinge auszuprobieren.

Tipp Nr. 5: Mache deinen Selbstwert als HSP nicht von Fehlern abhängig!

Die Angst, nicht gut genug zu sein und die Angst vor Fehlern sind sich gar nicht so unähnlich. Sie haben gemeinsam, dass du deinen Selbstwert in Gefahr siehst – und das fühlt sich nie gut an.

Darum habe ich eine ziemlich wichtige und befreiende Botschaft an dich: Ob du nun Fehler machst, oder nicht – deine Handlungen ändern niemals etwas an deinem Wert!

DU BIST IMMER GLEICH WERTVOLL!

 

Je stärker du als hochsensibler Mensch daran glauben kannst, desto mehr wird die Angst vor Fehlern automatisch abnehmen. Denn du hast ihr die Grundlage – nämlich ihren Einfluss auf deinen Selbstwert – entzogen.

Das ist natürlich auch ein mühsamer Lernprozess. Aber er lohnt sich! Denn du befreist dich damit selbst aus der Angstspirale. Deine Intuition und Hochsensibilität können sich so noch mehr entfalten!

 

Fazit: Was tun bei Angst vor Fehlern?

Bei hochsensiblen Menschen ist diese Angst oft überdimensional stark ausgeprägt. Das liegt zum einen am unsensiblen Umgang mit Fehlern, der in der Gesellschaft stattfindet, und zum anderen an der höheren Verletzlichkeit von HSP.

Prüfe, ob deine Angst vor Fehlern wirklich begründet ist oder ob das Szenario in deinem Kopf nicht eher das Ergebnis traumatischer Erfahrungen ist. Stelle dich deiner Angst in kleinen Schritten und scheue dich nicht, vertraute Menschen dabei um Hilfe zu bitten!

Es ist ein Zeichen der Stärke, über Ängste sprechen zu können!

 

Lerne auch, dass es OK ist, Fehler zu machen und betrachte sie vielmehr als Lernerfahrung. Denn du bist ein Mensch und brauchst diese Erfahrungen, um Wissen zu gewinnen.

Am wichtigsten ist: DU BIST WERTVOLL! Deine vermeintlichen Fehler machen dich kein bisschen wertloser! Dein Selbstwert bleibt immer gleich groß! Wenn du wissen möchtest, wie es in einem hochsensiblen Kind aussieht, wenn es Angst hat, dann hör gern mal in mein Hörbuch „Greta spürt einfach viel mehr“ hinein.

 

Ich wünsche dir, dass du das Leben ein bisschen leichter nehmen kannst, indem du die Angst vor Fehlern abbaust! Brauchst du ein wenig Unterstützung, um noch besser mit deiner Hochsensibilität zurechtzukommen?

Dann nimm gern Kontakt zu mir auf!