Die Angst, nicht gut genug zu sein: 3 Gedanken für Hochsensible

Die Angst, nicht gut genug zu sein: 3 Gedanken für Hochsensible

Wahrscheinlich ist jeder Mensch in der ein oder anderen Form von der Angst, nicht gut genug zu sein, betroffen. Bist du auch hochsensibel und kämpfst mit diesem Gefühl vielleicht mehr als andere? Dann möchte ich dir heute zeigen, wie ich damit umgehe.

 

Du nimmst mit:

  • woher diese Angst kommen könnte
  • wie du es als HSP schaffst, dich vor unangebrachter Kritik zu schützen
  • was du tun kannst, um deinen Selbstwert zu steigern

Tipp: Ein tolles Kinderhörbuch mit der Botschaft „Du bist genauso richtig, wie du bist!“ heißt „Sofias Bruder liebt das Wasser“ und handelt von Tom, einem Kind mit Angelmansyndrom.

 

Der Ursprung des Glaubenssatzes „Ich bin nicht gut genug.“

 

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft.

Du, ich, und alle anderen werden meistens nicht daran gemessen, wer wir sind, sondern WAS wir erreicht haben – oder eben auch nicht. Wir werden schon in der Schule permanent darauf hingewiesen, wo unsere Fehler liegen, werden bewertet und kritisiert.

Der Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug.“ ist wahrscheinlich so alt, wie unsere Gesellschaft.

 

Ich bin mir sicher, dass meine und deine Vorfahren unter diesem Gedanken gelitten haben. Ständige Vergleiche mit anderen, Erwartungen und der gesellschaftlich verankerte Leistungsgedanke fußen darauf, dass wir angeblich Mängelwesen sind, die erst durch Leistung genügen.

Und so haben deine Vorfahren dir diesen Glaubenssatz (ohne böse Absicht) in die Wiege gelegt. Einfach, weil auch ihnen niemand gesagt hat, dass das Blödsinn ist. Während deines Lebens wirst du sicher immer mal wieder auf deine Fehlerhaftigkeit hingewiesen worden sein. Durch deine Hochsensibilität geht dieser Glaubenssatz bei dir vielleicht tiefer als bei anderen.

An dieser Stelle (und ich werde es noch oft wiederholen) sei gesagt: DU BIST GENUG! So, wie du jetzt bist. Egal, was du gemacht hast und egal, was noch kommen wird. DU GENÜGST!

 

Der Glaubenssatz „Ich genüge nicht.“ ist unfassbar schädlich. Er erzeugt Druck, Angst und Stress. Mit dem Selbstwertgefühl geht es steil bergab.

Es ist nicht deine Schuld, dass dir jemand die Angst, nicht gut genug zu sein, eingepflanzt hat.

Aber es ist jetzt deine Verantwortung, diesen Glaubenssatz zu entlarven und aus deinem System zu entsorgen. Einfach, weil du es verdient hast, GLÜCKLICH ZU SEIN und ENTSPANNT LEBEN zu können!

 

Angst, nicht gut genug zu sein: Vor unangemessener Kritik anderer schützen

 

Menschen, die kein gutes Haar an dir lassen, haben oftmals Selbstwertprobleme und projizieren diese auf dich.

Wenn jemand an mir und meinem Leben herumnörgelt, mich schlecht macht und in die Enge treiben will, dann weiß ich sofort, dass er selbst von der Angst, nicht gut genug zu sein, betroffen ist.

Menschen teilen viel über sich selbst mit, wenn sie an dir herumkritisieren! In Wahrheit bist nicht DU derjenige/diejenige, der/die nicht genügt. In Wahrheit sprechen sie über ihr eigenes Gefühl, ungenügend zu sein.

 

Glaubst du mir nicht? Dann möchte ich dir gern ein Beispiel geben.

Ein Bekannter verurteilt meine Art zu leben, weil ich mich angeblich nicht selbst verwirkliche, nicht egoistisch genug bin und nach der Pfeife anderer tanze.

Nichts davon stimmt. Ich mache (meist) WONACH MIR IST und liebe es, authentisch zu sein.

Ich weiß aber, dass dieser Bekannte selbst in einem Leben feststeckt, das von Zwängen und Druck bestimmt ist. Er hat mir das selbst gesagt. Warum lebt er so ein anstrengendes Leben? Weil er glaubt, genau das aufrechterhalten zu müssen, da er sonst versagt hätte – also nicht mehr genügt.

Er projiziert sein eigenes Selbstwertproblem auf mich!

 

Wann immer jemand in mir die Angst, nicht gut genug zu sein, triggert, prüfe ich:

  • wie glücklich dieser Mensch auf mich wirkt
  • mit welchem Tonfall er mich kritisiert
  • inwieweit meine Intuition mir signalisiert, ob dieser Mensch auf mich den authentischen Eindruck macht, dass er mit sich zufrieden ist
  • ob er mich angemessen kritisiert oder ob er mich angreift
  • wie gut mich dieser Mensch wirklich kennt

Danach entscheide ich, wie ich mit seiner Kritik umgehe.

Stelle ich fest, dass die Kritik unangemessen ist, dann lasse ich das Gesagte im besten Fall an mir abprallen. Alternativ verteidige ich mich auch, ohne dabei großartig emotional zu werden.

 

Selbstwert steigern: 5 Tipps, um das Gefühl „Ich genüge!“ zu pushen

 

Um von der Angst, nicht gut genug zu sein, nicht mehr so schnell getriggert werden zu können, hilft vor allem ein gesundes Selbstwertgefühl.

Ich möchte meine Worte gern noch einmal bekräftigen: DU BIST GENUG! Wirklich! Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn sich das Gefühl von Wertlosigkeit breit macht. Aber es gehört nicht zu dir. Es wurde dir im Laufe deines Lebens nur übergestülpt.

 

Und deshalb kannst du gegensteuern, indem du dein Selbstwertgefühl steigerst – mithilfe von 5 einfachen Tipps:

  1. Stelle dich jeden Tag 1 Minute vor den Spiegel. Schau dir in die Augen und sage: „Ich genüge. Ich liebe mich so, wie ich bin. Ich bin wertvoll. Ich bin dankbar für all meine Talente und Fähigkeiten.“ Du kannst das natürlich abwandeln, wie es sich für dich richtig anfühlt. Am Anfang fällt es dir vielleicht etwas schwer. Aber mit der Zeit wird die Angst, nicht gut genug zu sein, immer kleiner werden!
  2. Nimm dir ein Blatt Papier und schreibe all das auf, was du schon geschafft hast. Egal, wie klein die Erfolge gewesen sein mochten: Schreib sie auf! Jeden Abend kannst du etwas ergänzen. Je sichtbarer du diese Liste bei dir platzierst, desto besser.
  3. Es gibt sie – die lieben Menschen in deinem Umfeld! Vielleicht bist du mutig genug, um einen von ihnen zu bitten, dich an deine Stärken zu erinnern, wenn es dir gerade schwerfällt. Wenn du möchtest, kannst du ihn auch fragen, ob er seine Worte auf Tonband für dich aufnimmt.
  4. Schaffe dir eine kleine Routine, die du relativ mühelos einhalten kannst (z. B. 5 Minuten Meditation pro Tag, 2-mal Sport in der Woche). Das sorgt für kleine Erfolgserlebnisse, die dir dabei helfen, dein Selbstwertgefühl zu steigern.
  5. Übe dich in einer „Ist nicht so schlimm“-Strategie für schlechte Tage. Du bist eine HSP. Sei gnädig und liebevoll mit dir, wenn es mal nicht so läuft, wie gewünscht. Du genügst auch dann, wenn du deine Ziele nicht erreichst oder dafür einfach länger brauchst.

 

Früher war ich furchtbar streng mit mir und bin immer ärgerlich geworden, wenn etwas nicht nach meinen Vorstellungen lief.

Mittlerweile kann ich mich besser auf meine Stärken und Tageserfolge konzentrieren und Grenzen setzen. Mein Selbstwert ist jetzt unabhängiger von dem, was andere von mir denken bzw. mir sagen.

Bestimmt wirst auch du nach und nach die Angst, nicht zu genügen, loslassen können.

 

Fazit: Angst, nicht zu genügen abbauen & Selbstwert steigern

 

Ich kenne dich nicht, aber trotzdem weiß ich: Du bist ein wertvoller Mensch! Mit deiner hochsensiblen Ader, deinen Eigenheiten, Begabungen, Stärken und Besonderheiten bereicherst du diese Welt.

Deshalb wäre es wunderbar, wenn dich das Gefühl, nicht zu genügen, nicht mehr belastet und in deiner Lebensfreude einschränkt!

 

Prüfe daher gut, wer dich umgibt und wie die Menschen mit dir umgehen. Höre genau hin, wenn dich jemand ungefragt kritisiert. Oft teilen Menschen dir nur mit, wie sie über sich selbst denken. Du hast die Möglichkeit, dich gegen unangemessene Kritik zu wehren oder den Kontakt zu diesen Menschen zu reduzieren.

Im besten Fall sind dein Selbstwertgefühl und die innere Geborgenheit irgendwann so groß, dass Angriffe einfach an dir abprallen.

 

Für ein gesundes Selbstwertgefühl kannst du viel tun!

Je liebevoller du mit dir selbst umgehst und je besser du all deine kleinen Erfolge würdigen kannst, desto schneller wird sich die Angst, nicht gut genug zu sein, in Luft auflösen!

DU BIST WERTVOLL. DU BIST GENUG. Erschaffe dir dein Leben so, wie du es möchtest!

Brauchst du etwas Unterstützung, um ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen? Dann nimm gern Kontakt zu mir auf.