Wahrscheinlich ist jeder Mensch in der ein oder anderen Form von der Angst, nicht gut genug zu sein, betroffen. Bist du auch hochsensibel und kämpfst mit diesem Gefühl vielleicht mehr als andere? Dann möchte ich dir heute zeigen, wie ich damit umgehe.
Du nimmst mit:
- woher diese Angst kommen könnte
- wie du es als HSP schaffst, dich vor unangebrachter Kritik zu schützen
- was du tun kannst, um deinen Selbstwert zu steigern
Tipp: Ein tolles Kinderhörbuch mit der Botschaft „Du bist genauso richtig, wie du bist!“ heißt „Sofias Bruder liebt das Wasser“ und handelt von Tom, einem Kind mit Angelmansyndrom.
Der Ursprung des Glaubenssatzes „Ich bin nicht gut genug.“
Wir leben in einer Leistungsgesellschaft.
Du, ich, und alle anderen werden meistens nicht daran gemessen, wer wir sind, sondern WAS wir erreicht haben – oder eben auch nicht. Wir werden schon in der Schule permanent darauf hingewiesen, wo unsere Fehler liegen, werden bewertet und kritisiert.
Der Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug.“ ist wahrscheinlich so alt, wie unsere Gesellschaft.
Ich bin mir sicher, dass meine und deine Vorfahren unter diesem Gedanken gelitten haben. Ständige Vergleiche mit anderen, Erwartungen und der gesellschaftlich verankerte Leistungsgedanke fußen darauf, dass wir angeblich Mängelwesen sind, die erst durch Leistung genügen.
Und so haben deine Vorfahren dir diesen Glaubenssatz (ohne böse Absicht) in die Wiege gelegt. Einfach, weil auch ihnen niemand gesagt hat, dass das Blödsinn ist. Während deines Lebens wirst du sicher immer mal wieder auf deine Fehlerhaftigkeit hingewiesen worden sein. Durch deine Hochsensibilität geht dieser Glaubenssatz bei dir vielleicht tiefer als bei anderen.
An dieser Stelle (und ich werde es noch oft wiederholen) sei gesagt: DU BIST GENUG! So, wie du jetzt bist. Egal, was du gemacht hast und egal, was noch kommen wird. DU GENÜGST!
Der Glaubenssatz „Ich genüge nicht.“ ist unfassbar schädlich. Er erzeugt Druck, Angst und Stress. Mit dem Selbstwertgefühl geht es steil bergab.
Es ist nicht deine Schuld, dass dir jemand die Angst, nicht gut genug zu sein, eingepflanzt hat.
Aber es ist jetzt deine Verantwortung, diesen Glaubenssatz zu entlarven und aus deinem System zu entsorgen. Einfach, weil du es verdient hast, GLÜCKLICH ZU SEIN und ENTSPANNT LEBEN zu können!
Angst, nicht gut genug zu sein: Vor unangemessener Kritik anderer schützen
Menschen, die kein gutes Haar an dir lassen, haben oftmals Selbstwertprobleme und projizieren diese auf dich.
Wenn jemand an mir und meinem Leben herumnörgelt, mich schlecht macht und in die Enge treiben will, dann weiß ich sofort, dass er selbst von der Angst, nicht gut genug zu sein, betroffen ist.
Menschen teilen viel über sich selbst mit, wenn sie an dir herumkritisieren! In Wahrheit bist nicht DU derjenige/diejenige, der/die nicht genügt. In Wahrheit sprechen sie über ihr eigenes Gefühl, ungenügend zu sein.
Glaubst du mir nicht? Dann möchte ich dir gern ein Beispiel geben.
Ein Bekannter verurteilt meine Art zu leben, weil ich mich angeblich nicht selbst verwirkliche, nicht egoistisch genug bin und nach der Pfeife anderer tanze.
Nichts davon stimmt. Ich mache (meist) WONACH MIR IST und liebe es, authentisch zu sein.
Ich weiß aber, dass dieser Bekannte selbst in einem Leben feststeckt, das von Zwängen und Druck bestimmt ist. Er hat mir das selbst gesagt. Warum lebt er so ein anstrengendes Leben? Weil er glaubt, genau das aufrechterhalten zu müssen, da er sonst versagt hätte – also nicht mehr genügt.
Er projiziert sein eigenes Selbstwertproblem auf mich!
Wann immer jemand in mir die Angst, nicht gut genug zu sein, triggert, prüfe ich:
- wie glücklich dieser Mensch auf mich wirkt
- mit welchem Tonfall er mich kritisiert
- inwieweit meine Intuition mir signalisiert, ob dieser Mensch auf mich den authentischen Eindruck macht, dass er mit sich zufrieden ist
- ob er mich angemessen kritisiert oder ob er mich angreift
- wie gut mich dieser Mensch wirklich kennt
Danach entscheide ich, wie ich mit seiner Kritik umgehe.
Stelle ich fest, dass die Kritik unangemessen ist, dann lasse ich das Gesagte im besten Fall an mir abprallen. Alternativ verteidige ich mich auch, ohne dabei großartig emotional zu werden.
Selbstwert steigern: 5 Tipps, um das Gefühl „Ich genüge!“ zu pushen
Um von der Angst, nicht gut genug zu sein, nicht mehr so schnell getriggert werden zu können, hilft vor allem ein gesundes Selbstwertgefühl.
Ich möchte meine Worte gern noch einmal bekräftigen: DU BIST GENUG! Wirklich! Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn sich das Gefühl von Wertlosigkeit breit macht. Aber es gehört nicht zu dir. Es wurde dir im Laufe deines Lebens nur übergestülpt.
Und deshalb kannst du gegensteuern, indem du dein Selbstwertgefühl steigerst – mithilfe von 5 einfachen Tipps:
- Stelle dich jeden Tag 1 Minute vor den Spiegel. Schau dir in die Augen und sage: „Ich genüge. Ich liebe mich so, wie ich bin. Ich bin wertvoll. Ich bin dankbar für all meine Talente und Fähigkeiten.“ Du kannst das natürlich abwandeln, wie es sich für dich richtig anfühlt. Am Anfang fällt es dir vielleicht etwas schwer. Aber mit der Zeit wird die Angst, nicht gut genug zu sein, immer kleiner werden!
- Nimm dir ein Blatt Papier und schreibe all das auf, was du schon geschafft hast. Egal, wie klein die Erfolge gewesen sein mochten: Schreib sie auf! Jeden Abend kannst du etwas ergänzen. Je sichtbarer du diese Liste bei dir platzierst, desto besser.
- Es gibt sie – die lieben Menschen in deinem Umfeld! Vielleicht bist du mutig genug, um einen von ihnen zu bitten, dich an deine Stärken zu erinnern, wenn es dir gerade schwerfällt. Wenn du möchtest, kannst du ihn auch fragen, ob er seine Worte auf Tonband für dich aufnimmt.
- Schaffe dir eine kleine Routine, die du relativ mühelos einhalten kannst (z. B. 5 Minuten Meditation pro Tag, 2-mal Sport in der Woche). Das sorgt für kleine Erfolgserlebnisse, die dir dabei helfen, dein Selbstwertgefühl zu steigern.
- Übe dich in einer „Ist nicht so schlimm“-Strategie für schlechte Tage. Du bist eine HSP. Sei gnädig und liebevoll mit dir, wenn es mal nicht so läuft, wie gewünscht. Du genügst auch dann, wenn du deine Ziele nicht erreichst oder dafür einfach länger brauchst.
Früher war ich furchtbar streng mit mir und bin immer ärgerlich geworden, wenn etwas nicht nach meinen Vorstellungen lief.
Mittlerweile kann ich mich besser auf meine Stärken und Tageserfolge konzentrieren und Grenzen setzen. Mein Selbstwert ist jetzt unabhängiger von dem, was andere von mir denken bzw. mir sagen.
Bestimmt wirst auch du nach und nach die Angst, nicht zu genügen, loslassen können.
Fazit: Angst, nicht zu genügen abbauen & Selbstwert steigern
Ich kenne dich nicht, aber trotzdem weiß ich: Du bist ein wertvoller Mensch! Mit deiner hochsensiblen Ader, deinen Eigenheiten, Begabungen, Stärken und Besonderheiten bereicherst du diese Welt.
Deshalb wäre es wunderbar, wenn dich das Gefühl, nicht zu genügen, nicht mehr belastet und in deiner Lebensfreude einschränkt!
Prüfe daher gut, wer dich umgibt und wie die Menschen mit dir umgehen. Höre genau hin, wenn dich jemand ungefragt kritisiert. Oft teilen Menschen dir nur mit, wie sie über sich selbst denken. Du hast die Möglichkeit, dich gegen unangemessene Kritik zu wehren oder den Kontakt zu diesen Menschen zu reduzieren.
Im besten Fall sind dein Selbstwertgefühl und die innere Geborgenheit irgendwann so groß, dass Angriffe einfach an dir abprallen.
Für ein gesundes Selbstwertgefühl kannst du viel tun!
Je liebevoller du mit dir selbst umgehst und je besser du all deine kleinen Erfolge würdigen kannst, desto schneller wird sich die Angst, nicht gut genug zu sein, in Luft auflösen!
DU BIST WERTVOLL. DU BIST GENUG. Erschaffe dir dein Leben so, wie du es möchtest!
Brauchst du etwas Unterstützung, um ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen? Dann nimm gern Kontakt zu mir auf.
Hochsensiblen Menschen fällt es besonders schwer, Grenzen zu setzen und für sich einzustehen. Geht es dir auch so, dass du die Bedürfnisse anderer oft über deine eigenen stellst? Ist nicht schlimm! Ich gebe dir heute 3 Tipps mit auf den Weg, die dir dabei helfen können, dich besser abzugrenzen.
Du nimmst mit:
- weshalb es dir schwerfallen könnte, Grenzen zu setzen
- warum mangelhafte Abgrenzung oft mit einem zu hohen Verantwortungsgefühl gegenüber anderen zu tun hat
- wie sich deine Beziehungen verbessern, wenn du deine Grenzen abstecken kannst
Übrigens: Ein tolles Kinderbuch zum Thema Grenzen setzen heißt „Lena zeigt klare Kante“ und ist auch als Hörbuch erhältlich.
Warum kann ich keine Grenzen setzen? Hochsensibilität & Abgrenzung
Zugegeben: Ich musste in den letzten Jahren mühsam lernen, mich von anderen Menschen abzugrenzen.
Denn früher habe ich gelernt, dass ich für andere Verantwortung tragen muss und es meine Aufgabe ist, mein soziales Umfeld zufriedenzustellen. Wenn ich den Erwartungen nicht entsprochen hatte, fühlte ich mich schnell schuldig.
Menschen mit Hochsensibilität sind von Natur aus mit viel Empathie und Verantwortungsbewusstsein ausgestattet. Durch ihr Gespür für Schwingungen nehmen sie wahr, wie es den Menschen in ihrer Nähe wirklich geht und versuchen, ihnen zu helfen. Sie neigen dazu, sich aufzuopfern und ihre eigenen Bedürfnisse zu übergehen, um leidenden Bezugspersonen eine Stütze zu sein und Harmonie herzustellen.
Vor allem Kinder, deren Bezugspersonen es nicht gut geht (z. B. durch eine Krankheit) haben so kaum Chancen, ihre eigenen Grenzen kennenzulernen bzw. ihre Bedürfnisse durchzusetzen. Im Erwachsenenalter fällt es dann oft schwer, für sich selbst einzustehen und „Nein“ zu sagen.
Diese 6 Gründe könnten erklären, warum es dir schwerfällt, gesunde Grenzen zu setzen:
- Vielleicht wurdest du gerügt oder bestraft, wenn deine Grenzen früher übergangen worden sind und du dadurch emotional überfordert warst (z. B. einen Wutanfall bekommen hast).
- Du hast gespürt, dass dein Umfeld mit deiner Hochsensibilität überfordert war und du hast dich aus Rücksicht auf sie zurücknehmen müssen.
- Deine Bedürfnisse wurden möglicherweise belächelt oder als persönliche Schwäche gewertet.
- Um dich zugehörig zu fühlen, hast du deine eigenen Grenzen vielleicht bewusst ignoriert, um dich anzupassen und von anderen gemocht zu werden.
- Du hast ein Trauma erlitten (z. B. einen Unfall), wodurch deine Fähigkeit, klare Grenzen zu setzen, verlorengegangen ist.
- Dir wurde beigebracht, dass du nur dann wertvoll bist, wenn du viel Leistung bringst und anderen gefällst.
Kommt dir einiges davon bekannt vor?
Wie du siehst, ist deine ausbaufähige Abgrenzungsfähigkeit keine persönliche Schwäche, sondern ein Zeichen dafür, wie empathisch und verletzlich du bist/warst! Und dass du wahrscheinlich in Umständen gelebt hast, die nicht besonders zuträglich waren.
Umso mehr hast du es verdient, jetzt für dich einstehen zu können!
Tipp Nr. 1: Verantwortung zurückgeben
Das Schwierigste und zugleich Heilsamste für alle (Hochsensible), denen Abgrenzung schwerfällt, ist: Du bist NICHT VERANTWORTLICH für andere Menschen!
Obwohl du spürst, wenn es einem Menschen in deinem Umfeld schlecht geht, bist du nicht dafür verantwortlich, dass es ihm besser geht.
Das klingt vielleicht hart.
Denn deine sensiblen Antennen und dein Harmoniebedürfnis sind automatisch darauf gepolt, deinen Liebsten zu helfen. Trotzdem ist das nicht deine Aufgabe, schon gar nicht, wenn du dafür deine eigenen Grenzen übergehen musst!
Der einzige Mensch, für den du Verantwortung übernehmen solltest, bist du selbst.
Und das heißt auch, die Verantwortung für andere an diese zurückzugeben. Glaub mir, ich weiß, wie schwer das ist. Die alten Programme werden dir zunächst ein schlechtes Gewissen machen. Aber im Grunde ist es ein riesiges Geschenk, das du dir selbst machst, wenn du dich nicht mehr für andere verantwortlich fühlst.
Wann immer dein Kopf dir ein schlechtes Gewissen macht, wenn du dich von bedürftigen Erwachsenen abgrenzen willst, dann wisse:
- Du bist wertvoll und sicher, ohne andere zu retten und für sie die Verantwortung zu übernehmen.
- Du bist wertvoll und sicher, ohne etwas leisten zu müssen.
- Du bist wertvoll und sicher, auch wenn deine Mitmenschen dich für deine Grenzen verurteilen.
Sobald du die Verantwortung für andere von dir abgeschüttelt hast, kannst du deine Eigenverantwortung viel besser tragen.
Eigene Grenzen zu setzen, wird so überhaupt erst möglich. Und erst so kannst du herausfinden, ob/wie viel Verantwortung du für einen anderen Menschen in einer bestimmten Situation tragen möchtest.
Abgrenzung – Tipp Nr. 2: Selbstbewusstsein & Selbstvertrauen stärken
Gesunde Grenzen setzen kannst du besser, wenn du unabhängiger von anderen Menschen bist (vor allem emotional).
Hochsensible Menschen haben durch ihren 7. Sinn oft ein außergewöhnlich hohes Bedürfnis nach Harmonie im sozialen Umfeld. Im Hintergrund schwingt da oft die Angst, allein zu sein und damit nicht zurechtzukommen.
Darum ist eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein nötig, um die eigenen Grenzen zu verteidigen. Sobald du Eigenverantwortung tragen und innere Geborgenheit spüren kannst, ohne, dass sie dir ein anderer Mensch geben muss, bist du emotional unabhängiger.
Das gibt dir einen ordentlichen Push. Du weißt um deine innere Stärke, bist nicht mehr so sehr auf andere angewiesen und kannst dich dadurch besser abgrenzen.
So kannst du dein Selbstbewusstsein und dein Selbstvertrauen stärken:
- Nimm dir Zeit für dich und finde heraus, wie du deine Bedürftigkeit stillen und dir Geborgenheit geben kannst.
- Kümmere dich um das, was in dir verletzt und verängstigt ist. Suche dir bei Bedarf professionelle Hilfe.
- Stelle dich vor den Spiegel und sage dir, dass du wertvoll und liebenswert bist. Mit der Zeit klappt das immer besser!
- Finde heraus, wo deine eigenen Grenzen liegen, indem du deine Komfortzone Stück für Stück verlässt – in deinem Tempo.
- Sorge für kleine, regelmäßige Erfolgserlebnisse in deinem Alltag (z. B. Sportroutine).
Mache dir auch bewusst, wer DU bist – wo du anfängst und wo du aufhörst!
Was zeichnet dich außer deiner Hochsensibilität aus? Was kannst du, wie kein anderer? Was hast du alles schon erreicht, obwohl du Schwierigkeiten meistern musstest? Gibt es etwas in dir, was sich ein bisschen fremd anfühlt und nicht zu dir zu gehören scheint?
Dieser Prozess der Selbsterkenntnis hilft dir dabei, gesunde Grenzen in Beziehungen setzen zu können und für dich einzustehen.
Grenzen setzen lernen – Tipp Nr. 3: Konfliktfähigkeit stärken
Im besten Fall konntest du dich innerlich davon befreien, für andere Verantwortung zu tragen, und hast darüber hinaus schon viel Selbstbewusstsein gewonnen.
Um dich noch besser von anderen Menschen abzugrenzen und deine Hochsensibilität zu schützen, solltest du deine Konfliktfähigkeit stärken.
Erst, wenn du streitbar bist und dich verteidigen kannst, wenn sich jemand mit dir anlegt (z. B. dich abwertet oder in die Enge treiben will), ist es dir möglich, deine Grenzen konsequent abzustecken.
Je vertrauter dir ein Mensch ist, desto schwerer fällt es dir vielleicht, Konflikte auszutragen. Und dennoch solltest du dir zuliebe lernen, vor allem Eltern und Freunden gegenüber Grenzen zu setzen, um dein Wohlbefinden nicht zu gefährden. Ständige Harmonie ist eine Erwartung, die nicht zur Natur des Menschen passt.
Langanhaltende, latent schwelende Konflikte rauben dir nämlich mehr Kraft, als ein kurzer Plauz mit ein bisschen Streit. Ich persönlich finde: Je konfliktfähiger ein Mensch ist, desto größer sind seine innere Stabilität und emotionale Unabhängigkeit.
Und ein Konflikt ist nichts Schlechtes! In meinen Augen werden Beziehungen erst dann richtig echt und schön, wenn jeder seine eigenen Grenzen kommunizieren kann und Konflikte ausgetragen werden.
Keiner sagt, dass man beleidigend übereinander herziehen muss. Vielmehr geht es darum, den eigenen Standpunkt zu vertreten und klare Grenzen zu setzen. Deine Beziehungen (egal, welcher Art) werden davon profitieren, wenn du authentisch sein kannst und mitteilst, wenn dir etwas gegen den Strich geht.
Übe dich also ruhig darin, streitbarer zu werden, indem du mehr und mehr ansprichst, wenn dich etwas stört. Beginne mit kleinen Dingen, bis du so sicher bist, auch große Stressoren gezielt ansprechen zu können.
Fazit: Klare Grenzen setzen trotz/mit Hochsensibilität
Auch wenn es dir noch schwerfällt, dich von anderen Menschen abzugrenzen: Mit der Zeit wirst du immer besser darin, deine Bedürfnisse zu äußern und für dich einzustehen!
Lerne zuerst, dass du in erster Linie Verantwortung für dich selbst tragen musst und finde heraus, wie du dein Selbstvertrauen und dein Selbstbewusstsein stärken kannst. Sobald du weißt, wo deine Grenzen liegen, wird es dir leichter fallen, diese gegenüber anderen zu verteidigen.
Irgendwann wirst du es auch schaffen, deinen eigenen Eltern Grenzen zu setzen und in deinen anderen Beziehungen auf deine Grenzen zu achten. Baue deine Konfliktfähigkeit immer weiter aus, damit du dich auch in schwierigen Situationen verteidigen kannst.
Gib nicht auf und lass dir viel Zeit bei diesem Prozess!
Denke immer daran: Du bist ein wertvoller Mensch und hast es verdient, dass deine Grenzen respektiert werden! Falls du in dieser Hinsicht ein wenig Unterstützung brauchst, nimm gern Kontakt zu mir auf.
Du fühlst dich anderen gegenüber so sehr verantwortlich, dass du nach und nach ausbrennst? Vielen HSP geht es ähnlich. Ich möchte dir heute zeigen, wie Hochsensibilität und Verantwortung zusammenhängen und wie du es schaffen kannst, Verantwortung für andere abzugeben.
Du nimmst mit:
- welche Gründe es haben könnte, dass du dich für andere verantwortlich fühlst
- warum es sich lohnt, noch mehr in deine Eigenverantwortung zu kommen
- dass du niemandem einen Gefallen tust, wenn du für Erwachsene Verantwortung übernimmst
Tipp: Was passiert, wenn ein hochsensibles Kind ein zu hohes Verantwortungsgefühl gegenüber seinem Haustier hat, kannst du dir in meinem Hörbuch „Mias Herz kann wieder lachen“ anhören.
3 Gründe, warum Hochsensibilität & Verantwortungsgefühl zusammenhängen
Mir als HSP fällt es schwer, zwischenmenschliche Konflikte in meinem Umfeld auszuhalten.
Vielleicht geht es auch dir so, dass du alles dafür tun möchtest, damit es in deinen Beziehungen (Partnerschaft, Freundschaft, Familie) harmonisch zugeht. Viele hochsensible Menschen neigen dazu, die Baustellen anderer aufzuräumen und viel zu viel soziale Verantwortung zu übernehmen.
Was lieb gemeint ist, führt aber nur dazu, dass du langfristig ausbrennst und keine Kraft mehr hast, dich um dein eigenes Leben zu kümmern.
Je mehr Verantwortung du für andere trägst, desto weniger Eigenverantwortung kannst du übernehmen.
Hier sind 3 Gründe, warum du dich als HSP für andere verantwortlich fühlen könntest:
- Du nimmst dank deiner Hochsensibilität Schwingungen deutlich wahr. Dadurch hast du schon als Kind gespürt, wenn deine Bezugspersonen Hilfe brauchten und Disharmonien das Familiengefüge in Gefahr brachten. Vielleicht musstest du für deine Eltern Verantwortung übernehmen, damit dein eigenes Überleben (Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit) gesichert war.
- Weil dir die innere Geborgenheit fehlt, erhoffst du dir, sie bei anderen zu finden. Du opferst dich für andere auf, um bei ihnen Anerkennung und das Gefühl von Zugehörigkeit zu erhalten. Selbst bei Menschen, die dir schon oft weh getan haben, fährst du diese Strategie – in der Hoffnung, doch noch irgendwann von ihnen das zu bekommen, was du früher gebraucht hättest.
- Ziemlich alte, verkrustete Rollenbilder haben Einfluss auf deine Persönlichkeit. Wenn du gelernt hast, dass z. B. eine Frau nur dann wertvoll ist, wenn sie sich für andere aufopfert, dann fällt es dir schwer, die Verantwortung für andere wieder abzugeben.
ABER: All das kannst du verändern, wenn du es dir bewusst machst. Die einzige Verantwortung, die du wirklich tragen musst, ist deine Eigenverantwortung.
Und je mehr Liebe und Wertschätzung du dir gegenüber empfindest, desto leichter fällt es dir, die Verantwortung für andere wieder abzugeben bzw. auf ein gesundes Maß zu reduzieren.
Tipp 1: Hochsensibilität schützen & Verantwortung abgeben: Sprich darüber!
Ehrlich währt am längsten – so sagt man doch.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du von Menschen umgeben bist, die dich in deiner Einzigartigkeit lieben und schätzen. Scheue dich nicht, ihnen gegenüber offen und ehrlich mitzuteilen, wie du empfindest.
Wenn du das Gefühl hast, für sie aufgrund deiner Hochsensibilität Verantwortung übernommen zu haben, dann sprich das direkt an.
Anschließend kümmerst du dich darum, deine Grenzen zu setzen und auch zu kommunizieren. Je reifer dein Gegenüber ist, desto mehr Verständnis wird es dafür haben.
Denn du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben! NIEMAND SONST.
In Jobangelegenheiten und in einem toxischen Umfeld brauchst du ein selbstbewusstes Auftreten, damit du Gehör findest. Sicher musst du mit Konfrontationen rechnen, denn viele finden es bequem, dir Verantwortung aufzudrücken.
Lass dich nicht auf Diskussionen ein und fall auch nicht darauf herein, wenn dich jemand emotional erpressen will (z. B. durch Schuldgefühle und dicke Kullertränen).
Tipp 2: Als hochsensibler Mensch Verantwortung durch Akzeptanz abgeben
Manche Dinge lassen sich nicht ändern.
Egal, wie sehr du dich um dich und deine Heilung kümmerst – dein Umfeld wird es dir nicht unbedingt gleichtun. Daher solltest du die Erwartung loslassen, dass du durch deine Prozesse andere retten kannst oder sich bei ihnen etwas grundlegend verändert.
Wer z. B. ignorante, narzisstische Eltern hat, kann sich durch Erklärungen und Mitteilungen noch so sehr erhoffen, dass sie sich verändern.
Solche Eltern werden das nicht tun. Ihre Mechanismen und Ängste sind stark. Viel wahrscheinlicher ist es, dass sie dir mit Schulzuweisungen und Vorwürfen begegnen. Alles, was du bekommst, ist das Gefühl, hochsensibel und unverstanden zu sein.
Du tust dir einen Riesengefallen, wenn du sie in ihre Eigenverantwortung entlässt, denn du wirst mit deinem Verhalten nicht das bewirken, was du dir wünschst.
Je eher du akzeptieren kannst, dass sich einige Menschen nie ändern werden, desto besser kannst du die Verantwortung an sie zurückgeben.
Tipp 3: Als HSP Eigenverantwortung übernehmen & eigene Bedürftigkeit stillen
Sei mal ganz ehrlich: Auch wenn es auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist, so verfolgst du doch auch eigene Interessen, wenn du die Verantwortung für andere übernimmst, oder nicht? Es ist ein tolles Gefühl, für seine Unterstützung Anerkennung und Bestätigung zu bekommen.
Das ist überhaupt kein Vorwurf!
Es soll dich nur ein bisschen zum Nachdenken anregen. Wir sind ja alle Menschen und handeln aus bestimmten Motiven.
Wer sich als hochsensibler Mensch für andere verantwortlich fühlt, hat oft ein Problem damit, die Kontrolle abzugeben, weil er sich innendrin unsicher fühlt. Mir ging das jedenfalls so.
Darum ist es wichtig, all die ungestillten Bedürfnisse des inneren Kindes zu beleuchten und sich anschließend um sie zu kümmern.
DENN:
- Nur in dir selbst kannst du zuhause sein. Egal, wie sehr du dich für andere aufopferst: Die Anerkennung, die du dir erhoffst, ist nur von kurzer Dauer und ersetzt ein tiefes Gefühl von innerer Sicherheit nicht!
- Du könntest als übergriffig wahrgenommen werden, wenn du aufgrund deiner Hochsensibilität die Verantwortung für andere übernimmst. Auch das kann grenzverletzendes Verhalten sein – denn du sprichst deinem Gegenüber die Eigenverantwortung ab.
Es ist gesünder für dich, wenn du deinen Fokus mehr auf dich selbst richtest und die Verantwortung für andere durch Eigenverantwortung für dich ersetzt.
All das, was du glaubst, von anderen Menschen zu brauchen, ist schon in dir. Und je mehr Zeit du dir für dich nimmst, desto eher wirst du in dir finden, was du bisher bei anderen gesucht hast. Schütze deine Hochsensibilität und gib die Verantwortung für andere getrost an sie zurück.
Fazit: Hochsensibilität & Verantwortung – Komm in deine Kraft!
DU BIST JETZT ERWACHSEN.
Obwohl dein inneres Kind vielleicht noch glaubt, für irgendwen Verantwortung übernehmen zu müssen, um zu überleben: Tu dir selbst einen Gefallen und teile ihm mit, dass das nicht mehr nötig ist.
Übernimm stattdessen als hochsensibler Mensch Eigenverantwortung für dich und all das, was in dir verletzt ist.
Du bist nicht darauf angewiesen, dich aufzuopfern, um von anderen das zu bekommen, was du brauchst. Du kannst es dir selbst geben und bist so viel unabhängiger und freier.
Hochsensibilität und Intuition sind deine stärksten Tools, um mehr in deine Kraft zu kommen und deine eigene Bedürftigkeit zu stillen. So fällt es dir viel leichter, trotz Hochsensibilität die Verantwortung für andere abzugeben.
Möchtest du, dass mal jemand von außen auf dich und deine Lebenssituation schaut? Dann nimm gern Kontakt zu mir auf!
Du spürst instinktiv, wenn jemand versucht, dir einen Bären aufzubinden? Aber du traust dich aufgrund gesellschaftlicher Erwartungen oder deiner Erfahrungen nicht, auf dein Bauchgefühl zu hören? Ich zeige dir heute, wie Intuition und Hochsensibilität zusammenhängen und wie du lernst, noch besser auf dein Bauchgefühl zu vertrauen.
Du nimmst mit:
- warum eine gute Intuition und Hochsensibilität oft zusammenhängen
- wie du lernst, auf dein Bauchgefühl zu vertrauen
- warum dir dein ureigenes Selbstvertrauen abhandengekommen sein könnte
Warum haben Hochsensible von Natur aus eine gute Intuition?
Du bist hochsensibel?
Dann verfügst du über eine unglaublich wertvolle Superkraft: dein Bauchgefühl. Klar, jeder Mensch hat (im besten Falle) ein inneres Gefühl dafür, wie jemand oder eine Situation wirklich ist.
Aber HSP können mit ihren feinen Antennen manchmal schon 100 m gegen den Wind riechen, ob ihnen jemand die Wahrheit erzählt, oder nicht.
Das liegt daran, dass sie viel mehr Eindrücke von der Welt wahrnehmen als andere. Du als hochsensibler Mensch registrierst Mimik, Gestik und Ausstrahlung deines Gegenübers ganz genau – und verarbeitest all diese Informationen auf einer tiefen Ebene.
Vielleicht ist es dir auch schon passiert: Innerhalb von Millisekunden weißt du, ob das, was dein Gegenüber jetzt erzählt, stimmt oder nicht. Einfach nur aufgrund seiner Ausstrahlung.
Natürlich ist es unfair, jedem Menschen irgendetwas zu unterstellen.
Kaum jemand wird dich bewusst anlügen oder dir einen Bären aufbinden wollen. Jeder handelt aus Selbstschutz und vielleicht will dich jemand nicht an sich heranlassen und greift hier und da zu einer Notlüge.
Das ist völlig OK – du möchtest ja auch Grenzen setzen und abwägen dürfen, wem du etwas anvertrauen möchtest und wem nicht.
Für dich ist es einfach nur wichtig, dass du als Hochsensibler deiner Intuition vertrauen kannst. Denn deine Sinne funktionieren einwandfrei! Auch wenn du oft das Gefühl hast, dass das, was jemand zu dir sagt, nicht mit dem übereinstimmt, was er ausstrahlt.
Intuition und Hochsensibilität: Probleme, dem Bauchgefühl zu vertrauen?
Fällt es dir schwer, deinem Bauchgefühl zu vertrauen?
Dann kann das verschiedene Ursachen haben. Erwartungen, gesellschaftliche Normen, familiäre Traumata – all das kann dazu geführt haben, dass du das Vertrauen in deine Intuition verloren hast bzw. verlieren musstest.
Wenn du deine eigene Wahrheit leugnen musstest, um dich z. B. als Kind zu deiner Familie zugehörig fühlen zu können, ist das nur verständlich – denn als Kind warst du ja auf diese Geborgenheit angewiesen.
Ich möchte das anhand meiner eigenen Erfahrungen schildern.
Als Kind habe ich oft angesprochen, wenn mir Situationen oder emotionales Verhalten meiner Bezugspersonen komisch vorkamen. Meistens wurde ich dafür gerügt – und das hat sich nicht gut angefühlt.
Ich durfte meiner Wahrnehmung nicht vertrauen, weil ich gemaßregelt wurde, wenn ich meinem Umfeld den Spiegel vorgehalten hatte. Ich habe mich zu meiner Familie zugehörig gefühlt, musste dafür aber meine innere Wahrheit verstecken.
Und so habe ich über die Jahre verlernt, meiner Intuition zu vertrauen.
Darum könnte es dir schwerfallen, deiner Intuition zu vertrauen
Wenn du als hochsensibler Mensch Probleme damit hast, deiner Intuition zu folgen, könnte das verschiedene Gründe haben:
- Durch deine feinen Antennen und aus Rücksicht auf deine Bezugspersonen hast du deine eigene Wahrheit begraben müssen, um überleben zu können.
- Wenn du früher deiner Intuition vertraut hast, wurdest du dafür vielleicht belächelt, gemaßregelt oder ausgeschlossen. Da du als hochsensibler Mensch generell verletzlicher bist, hast du aus Selbstschutz deine Verbindung zur Intuition verloren.
- Vielleicht haben Menschen so viele Zweifel in dir gesät, dass du keine andere Alternative hattest, als dich von deinem Bauchgefühl abzuspalten.
Was auch immer du erlebt hast: DU BIST JETZT ERWACHSEN und darfst authentisch sein!
Du darfst lernen, deinem Bauchgefühl wieder zu vertrauen, denn es ist die wahrhaftigste Wahrheit, die du hast. Deine Intuition sollte zum Kompass deines Lebens werden, denn sie ist unverfälscht, nicht käuflich und glasklar.
Warum es am Anfang schwer ist, der eigenen Intuition zu folgen
Zu Beginn dieses Prozesses wirst du vielleicht noch ein paar Schwierigkeiten mit deinem Selbstwertgefühl haben.
Gerade, wenn die Angst, nicht zu genügen, groß ist, ist es schwer, dir deiner eigenen Wahrheit bewusst zu werden. Denn es ist ganz normal, dass du von anderen Menschen bewertet und vielleicht sogar verurteilt oder ausgestoßen wirst, wenn du deinem Bauchgefühl vertraust.
Je stärker du als hochsensibler Mensch auf deine Intuition hörst, desto:
- einzigartiger und individueller wirst du dein Leben gestalten – und von manchen Menschen deshalb als „unbequem“ oder „sonderbar“ bezeichnet
- eher wirst du anderen spiegeln, wenn du bemerkst, dass sie nicht ehrlich sind
- mehr wirst du soziale, fragile Konstrukte infrage stellen, die nur funktionieren, weil alle ihre eigene Wahrheit verschweigen (z. B. emotional labile Familie)
- höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du mit Menschen, die dir viel bedeuten, auch mal aneinandergerätst
- öfter wirst du vielleicht denken, mit deinen Ansichten ganz allein zu sein
Glaub mir: Es ist trotzdem so BEREICHERND, wenn du einen guten Draht zu deinem Bauchgefühl aufbaust!
Die Welt braucht Menschen, die ihrer Intuition folgen. Darum wird dir das Leben an der ein oder anderen Stelle unter die Arme greifen, damit du dir auch dann vertraust, wenn es schwierig wird.
So gewinnst du als hochsensibler Mensch Vertrauen in deine Intuition zurück!
Gehe in kleinen Schritten! Je länger du deine eigene Wahrheit verstecken musstest, desto geduldiger musst du mit dir sein.
Um deinem Bauchgefühl wieder mehr zu vertrauen, kann es dir als HSP helfen:
- ein soziales Umfeld zu haben, dass dich in deiner Hochsensibilität schätzt, dich nicht unter Druck setzt, sondern dazu ermutigt, auf dich selbst zu hören
- dir Zeit für Entscheidungen zu nehmen, um wahrnehmen zu können, was dein Bauch zu einer Sache zu sagen hat
- mit kleinen Entscheidungen zu beginnen (z. B. „Was esse ich heute?“)
- deine Selbstreflexion zu trainieren und möglichst unvoreingenommen an Dinge heranzugehen
- dich für deine Erfolge (egal, wie klein oder groß) zu feiern
- dir jeden Tag etwas Zeit zu nehmen, die du dafür verwendest, in dich hineinzuhorchen
- dich am Anfang so gut es geht von Menschen fernzuhalten, die dich ständig infrage stellen
Stück für Stück wirst du das größte Geschenk deiner Hochsensibilität wiederfinden: die Intuition. Sie wird dich irgendwann den kompletten Alltag über begleiten und dir aufzeigen, was/wer gut für dich ist und was/wer nicht.
Fazit: Intuition und Hochsensibilität: authentisch leben
Hochsensibilität und eine ausgeprägte Intuition gehen Hand in Hand!
Von Geburt an ist es deine Natur, über ein exzellentes Bauchgefühl zu verfügen, das dir den richtigen Weg weist und Dinge wahrnimmt, die anderen verborgen bleiben.
Während deines bisherigen Lebens warst du vielleicht Umständen ausgesetzt, durch die du verlernt hast, deiner Intuition zu vertrauen. Umso schöner ist es, wenn du als HSP nun den Mut findest, deine eigene Wahrheit zu leben!
Es lohnt sich auf jeden Fall, wenn du die Verbindung zu deinem Bauchgefühl wieder aufnimmst. Durch ein gesundes soziales Umfeld, viel Zeit für dich selbst und kleine Erfolge im Alltag wirst du dir selbst immer sicherer.
Ich wünsche dir auf diesem Weg ganz viel Kraft und bin mir sicher, dass du als hochsensibler Mensch mithilfe deiner Intuition ein glückliches und selbstbestimmtes Leben gestalten wirst! Falls du ein wenig Unterstützung dabei brauchen solltest, kannst du gern Kontakt zu mir aufnehmen.
Angst vor Fehlern hat wohl jeder. Doch bei Hochsensiblen ist dieses Gefühl oft stärker ausgeprägt. Hast du das Gefühl, dass dein Kopf nur damit beschäftigt ist, Fehler zu vermeiden – und deine Lebensqualität darunter leidet? Ich zeige dir 5 Tipps, wie du mit dieser Angst besser umgehen kannst.
Du nimmst mit:
- warum HSP mehr als andere unter der Angst, Fehler zu machen, leiden
- wie du durch schrittweise Konfrontation die Angst abbauen kannst
- wie du es schaffst, dein Selbstwertgefühl zu steigern
Warum ist bei Hochsensiblen die Angst vor Fehlern stärker ausgeprägt?
Hochsensible Menschen sind sehr empathisch und zudem verletzlicher als Nicht-HSP. Das liegt an der stärkeren Reizverarbeitung – denn die hat zur Folge, dass dich das, was du erlebst,auf einer sehr tiefen Ebene berührt.
Du
- fühlst, wie es deinem Gegenüber gehen würde, wenn du einen Fehler machen würdest (z. B. etwas Gemeines sagst)
- weißt, wie beschämt und schuldig du dich fühlst, wenn du von anderen für Fehler verurteilt wirst
- weißt auch, wie sehr sich diese Beschämung tief in deine Seele eingräbt und dein Selbstwertgefühl beeinflusst
All das spüren Nicht-Hochsensible auch – aber nicht so tief wie du!
Darum neigen Menschen mit Hochsensibilität dazu, sich besonders vorsichtig in der Welt zu bewegen – oft auf Kosten der eigenen Lebensfreude.
Die Angst vor Fehlern ist (teilweise durch das Naturell, teilweise durch negative Erfahrungen) sehr stark ausgeprägt.
Doch das muss nicht so bleiben! Hole dir ein Stück deiner Lebensqualität zurück, indem du aktiv an dieser Angst arbeitest!
Tipp Nr. 1: Finde heraus, woher die Angst vor Fehlern kommen könnte!
Wie groß deine Angst vor Fehlern ist, liegt daran, welche Erfahrungen du mit Fehlern gemacht hast.
Je verurteilender die Blicke, je beschämender die Reaktion deiner Bezugspersonen und je weitreichender die Folgen waren (z. B. Entzug der Geborgenheit bis hin zu Bestrafungen), desto stärker ist die Angst in dir angewachsen.
Vielleicht hast du als Kind auch erlebt, für dein Handeln zur Verantwortung gezogen zu werden, obwohl du noch viel zu klein warst und es nicht besser wissen konntest. Die Angst vor Fehlern konnte sich so immer tiefer in dein System eingraben.
ABER JETZT BIST DU ERWACHSEN!
Du bestimmst, wie sehr dich das, was jemand zu dir oder über dich sagt, verletzten darf. Du musst vor niemandem Rechenschaft ablegen. Und du bist für niemandem verantwortlich – außer natürlich für dich selbst.
Prüfe auch, wovor du Angst hast. Ist es die Angst, jemandem aus Versehen zu schaden? Oder ist es eher die Angst vor der Reaktion deines Umfeldes auf diese Situation?
Tipp Nr. 2: Hinterfrage deine Ängste! Wie realistisch sind sie?
Wenn du weißt, was der Grund für deine Angst vor Fehlern ist, dann solltest du einen Realitätscheck machen. Du bist ein umsichtiger Mensch und das ist gut!
Aber ist der potenzielle Schaden, der durch deinen möglichen Fehler entsteht, wirklich so groß, wie du denkst?
Mal angenommen: Du fürchtest dich davor, Auto zu fahren, weil du einen Unfall bauen könntest. Dein Worst Case Szenario sieht vielleicht so aus: Unfall, kaputte Autos, tote Autoinsassen. Tatsächlich kann das passieren. Aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering!
Viel wahrscheinlicher wären ein paar Schrammen am Blech, aufgewühlte Insassen und ein bisschen Ärger mit der Versicherung. Und am allerwahrscheinlichsten ist es, dass du gar keinen Unfall baust!
Wenn du deine Angst vor Fehlern einem möglichst objektiven Check unterziehst, wird sie ganz automatisch kleiner. Sie versucht dich vor dem Schlimmsten zu bewahren. Aber das Schlimmste ist meistens nur eine Einbildung.
Versuche, den Horrorszenarien in deinem Kopf zuvor zu kommen, indem du lernst, deiner Angst Grenzen zu setzen (z. B. durch Ablenkung, starke körperliche Reize).
Tipp Nr. 3: Überwinde die Angst in kleinen Schritten!
Bleiben wir doch gleich bei dem Beispiel mit der Angst vorm Autofahren. Wenn es für dich noch unmöglich erscheint, Auto zu fahren, weil deine Angst davor vielleicht schon ein paar Jahre existiert, dann beginne in klitzekleinen Schritten, dich diesem inneren Ungeheuer zu stellen.
Ein Fahrtraining mit geschultem Personal auf einem Übungsgelände kann dir helfen, dass du dich beim Fahren wieder sicher fühlst. Anschließend fährst du mit einer vertrauten Person auf bekannten Wegen und Straßen. Und irgendwann, wenn du oft genug die Erfahrung gemacht hast, dass absolut nichts passiert, setzt du dich alleine hinters Steuer.
DANN HAST DU DIE ANGST VOR FEHLERN NÄMLICH BESIEGT.
Achte bei diesem Vorgehen immer darauf, deine Grenzen nicht allzu sehr zu strapazieren. Klar, du musst hin und wieder über deinen Schatten springen. Aber nimm dir trotzdem die Zeit, die du brauchst, um dein Selbstvertrauen zurückzugewinnen.
Hier noch ein paar Hinweise, die dir helfen, wenn du deine Angst vor Fehlern abbauen willst:
- Setze dich nicht unter Druck! Schraube deine Erwartungen runter und freue dich umso mehr über Teilerfolge!
- Lasse dich von niemandem hetzen! Lass auch nicht zu, dass toxische Menschen deinen Prozess kleinreden oder sich über deine Angst lustig machen.
- Gönne dir ausreichend Zeit in der Komfortzone, um Kraft zu tanken.
- Authentisch sein kann dir dabei helfen, Ängste weiter abzubauen. Halte nach empathischen Menschen Ausschau, die dir zuhören, wenn du über deine Angst vor Fehlern sprechen möchtest.
Tipp Nr. 4: Betrachte Fehler als Lernerfahrung, nicht als scheitern!
Kein Mensch ist perfekt. Du nicht, ich nicht, und die anderen sind es auch nicht.
FEHLER ZU MACHEN, IST NORMAL.
Fehler sind menschlich und gehören dazu. Wir haben nur so große Angst vor ihnen, weil uns irgendjemand erzählt hat, dass es inakzeptabel ist, unvollkommen zu sein.
Aber die Wahrheit ist: Fehler sind wichtig, um etwas zu lernen. Keiner hat die Weisheit mit Löffeln gefressen, sondern muss sie sich erst mühsam aneignen.
Wann immer du etwas in deinen Augen falsch gemacht hast oder von anderen für einen vermeintlichen Fehler gerügt wirst, dann sage dir:
„Ich habe gerade mein Bestes gegeben und verzeihe mir liebevoll, dass nicht das eingetreten ist, was ich angestrebt habe. Ich habe dabei Informationen erhalten, die mir helfen können, es das nächste Mal noch besser zu machen.“
Wenn du es so sehen kannst, verhinderst du, dass die Angst vor Fehlern weiter anwächst. Im Gegenteil: Sie wird kleiner und du wirst mutiger, neue Dinge auszuprobieren.
Tipp Nr. 5: Mache deinen Selbstwert als HSP nicht von Fehlern abhängig!
Die Angst, nicht gut genug zu sein und die Angst vor Fehlern sind sich gar nicht so unähnlich. Sie haben gemeinsam, dass du deinen Selbstwert in Gefahr siehst – und das fühlt sich nie gut an.
Darum habe ich eine ziemlich wichtige und befreiende Botschaft an dich: Ob du nun Fehler machst, oder nicht – deine Handlungen ändern niemals etwas an deinem Wert!
DU BIST IMMER GLEICH WERTVOLL!
Je stärker du als hochsensibler Mensch daran glauben kannst, desto mehr wird die Angst vor Fehlern automatisch abnehmen. Denn du hast ihr die Grundlage – nämlich ihren Einfluss auf deinen Selbstwert – entzogen.
Das ist natürlich auch ein mühsamer Lernprozess. Aber er lohnt sich! Denn du befreist dich damit selbst aus der Angstspirale. Deine Intuition und Hochsensibilität können sich so noch mehr entfalten!
Fazit: Was tun bei Angst vor Fehlern?
Bei hochsensiblen Menschen ist diese Angst oft überdimensional stark ausgeprägt. Das liegt zum einen am unsensiblen Umgang mit Fehlern, der in der Gesellschaft stattfindet, und zum anderen an der höheren Verletzlichkeit von HSP.
Prüfe, ob deine Angst vor Fehlern wirklich begründet ist oder ob das Szenario in deinem Kopf nicht eher das Ergebnis traumatischer Erfahrungen ist. Stelle dich deiner Angst in kleinen Schritten und scheue dich nicht, vertraute Menschen dabei um Hilfe zu bitten!
Es ist ein Zeichen der Stärke, über Ängste sprechen zu können!
Lerne auch, dass es OK ist, Fehler zu machen und betrachte sie vielmehr als Lernerfahrung. Denn du bist ein Mensch und brauchst diese Erfahrungen, um Wissen zu gewinnen.
Am wichtigsten ist: DU BIST WERTVOLL! Deine vermeintlichen Fehler machen dich kein bisschen wertloser! Dein Selbstwert bleibt immer gleich groß! Wenn du wissen möchtest, wie es in einem hochsensiblen Kind aussieht, wenn es Angst hat, dann hör gern mal in mein Hörbuch „Greta spürt einfach viel mehr“ hinein.
Ich wünsche dir, dass du das Leben ein bisschen leichter nehmen kannst, indem du die Angst vor Fehlern abbaust! Brauchst du ein wenig Unterstützung, um noch besser mit deiner Hochsensibilität zurechtzukommen?
Dann nimm gern Kontakt zu mir auf!