
Hochsensibilität: 7 Tipps für einen reizarmen Alltag
Hast du auch oft das Gefühl, die Welt viel tiefer wahrzunehmen? Alle Eindrücke gehen bis ins Mark und du brauchst lange, um Erlebnisse zu verarbeiten? Dann liegt das wahrscheinlich an deiner Hochsensibilität! Ich zeige dir heute 7 Tipps, mit denen du mit Hochsensibilität im Alltag entspannter und reizarmer leben kannst.

Was ist Hochsensibilität eigentlich?
Hochsensibilität erkennen ist gar nicht so schwer.
Manche nehmen die Welt etwas anders wahr, als andere Menschen: tiefer, bunter, intensiver. Vielleicht gehörst auch du zu den Menschen mit besonders feinen Antennen, die ein ausgezeichnetes Gespür für Schwingungen, Stimmungen und Emotionen haben. All das kann sehr überfordernd sein.
Die Vielzahl an Reizen (z. B. Gerüche, Bilder, Stimmen), die täglich auf uns einströmen, kann das Nervensystem von Menschen mit Hochsensibilität im Alltag sehr belasten. Stark besuchte Plätze mit viel Krach und Tausend verschiedenen Eindrücken sind für Hochsensible ebenso wenig attraktiv wie Stress und Hektik im Job und in sozialen Beziehungen.
Viele Hochsensible reagieren auch sehr gereizt, wenn sie Hunger haben, nervös sind oder gerade keine Möglichkeit besteht, angestaute Emotionen gesund zu entladen.
Dann kann es schnell passieren, dass es entweder zur Reizüberflutung kommt – also einem Zustand, in dem das Nervensystem aufgrund der Überforderung völlig aus der Bahn gerät, oder eine Art Dissoziation einsetzt– also die Abspaltung von den eigenen Emotionen.

Bei Hochsensibilität handelt es sich also um ein bestimmtes Persönlichkeitsmerkmal, das zu einer tieferen Wahrnehmungsfähigkeit führt. Folglich benötigen Menschen mit Hochsensibilität im Alltag länger, um Eindrücke zu verarbeiten und sich von all den Reizen zu erholen.
Hinweis: Hochsensibilität ist keine Krankheit! Es handelt sich nicht um eine Diagnose, sondern beschreibt eine Eigenschaft, die derzeit ca. 20 bis 25 % der weltweiten Bevölkerung aufweisen.
Symptome von Hochsensibilität: Bin ich hochsensibel?
Die Symptome von Hochsensibilität sind vielfältig und auf allen möglichen Ebenen spürbar – körperlich, seelisch und psychisch. Durch die erhöhte Sensibilität gegenüber Reizen geraten Menschen mit Hochsensibilität im Alltag schneller in Stress – und das macht sich ganz unterschiedlich bemerkbar.

Körperliche Symptome von Hochsensibilität sind:
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien
- Überempfindlichkeiten (z. B. gegenüber Medikamenten)
- Verspannungen (z. B. durch hochgezogene Schultern)
- Hautirritationen und -ausschläge (z. B. bei kratziger Wollkleidung)
- vermehrtes Schwitzen (vor allem in Stresssituationen)
- Neigung zur Ausbildung von Reizdarm, Hautkrankheiten und Migräne
Psychische Symptome von Hochsensibilität sind:
- erhöhte Anfälligkeit gegenüber Depressionen und Angststörungen
- permanente Unruhe und Hang zu Perfektionismus
- Schwierigkeiten, sich zu entspannen und fallenzulassen
- erhöhte Anfälligkeit, traumatisiert zu werden
- Grübelschleifen, holistisches Denken
- Offenheit und Lernfreude
Seelische Merkmale von Hochsensibilität sind:
- Tiefgründigkeit: Menschen mit Hochsensibilität nehmen den Alltag, ihre Umwelt und ihr Innenleben extrem detailliert und reflektiert wahr, analysieren das Geschehen und setzen es in Kontext.
- Einfühlungsvermögen: Hochsensible sind extrem empathisch und haben ein ausgezeichnetes Gespür für die Schwingungen in ihrem Umfeld. Die hohe Empathie führt oft zu einem hohen Verantwortungsbewusstsein und der Annahme, die Gefühle anderer Menschen regulieren zu müssen.
- Komplexe Gefühle: Die Gefühlswelt ist nicht nur bunt, sondern auch extrem komplex. Alle Emotionen werden intensiv wahrgenommen.
- Kreativität: Hochsensible sind sehr kreativ, musikalisch und künstlerisch begabt. Dadurch finden sie auch unkonventionelle Lösungen und können so Entwicklungen vorantreiben.
- Reizbarkeit: Alle möglichen Reizarten werden sehr intensiv empfunden. Das kann schnell zu Stress und Verhaltensweisen führen, die andere Menschen für unangebracht und anstrengend halten (z. B. Wutanfall aufgrund von Überforderung).

Ursachen der Hochsensibilität: Angeboren oder erworben?
Laut Nachforschungen von Michael Harslem gibt es verschiedene Ursachen, die die Ausbildung von Hochsensibilität erklären könnten. Tatsächlich ist sich die Wissenschaft noch nicht ganz einig darüber, was zur Entwicklung von Hochsensibilität führt – und warum einige Menschen hochsensibel sind und andere nicht.
Es wird vermutet, dass verschiedene Faktoren eine Rolle spielen (z. B. Hochsensibilität der Eltern, Umweltbedingungen während der Schwangerschaft). Zudem arbeiten gewisse Hirnareale bei Hochsensiblen etwas anders, wodurch eine erhöhte Reizempfindlichkeit erklärt werden könnte. Fakt ist jedenfalls, dass die Vielfalt und Intensität der Reize stark zunimmt und dies eine Belastung für das (vor allem frühkindliche) Nervensystem darstellt.
Es wird aufgrund unserer schnelllebigen Zeit und der stetig höheren Ansprüche immer herausfordernder, Hochsensibilität im Alltag gesund zu leben.
Angeborene Hochsensibilität
Laut Untersuchungen von Elaine Aron (der Begründerin der Hochsensibilität) handelt es sich um eine angeborene Eigenschaft. Die Veranlagung zu einer tiefen Reizverarbeitung führt zu einer höheren Empfindsamkeit, einer tiefen Wahrnehmungsfähigkeit und einem permanent höheren Stresslevel. Elaine Aron hat festgestellt, dass Hochsensibilität also vererbt wird.
Erworbene Hochsensibilität
Die Persönlichkeitspsychologie geht davon aus, dass Hochsensibilität auch erworben werden kann. Traumatische Erfahrungen – besonders während der frühkindlichen Entwicklung – können dazu führen, dass sich eine höhere Empfindlichkeit gegenüber Reizen ausbildet und sich das Nervensystem (ähnlich wie bei Krankheitsbildern infolge von Traumata) dauerhaft in einer gewissen Alarmbereitschaft befindet.
Hinweis: Ich persönlich glaube, dass es eine Mischung ist. Wer mit einem empfindsameren Nervensystem auf die Welt kommt und in Anbetracht viel zu vieler Reize ständig Stress ausgesetzt ist, ist auch anfälliger dafür, traumatisiert und demzufolge noch sensibler zu werden.
7 Alltagstipps, um gut mit Hochsensibilität zurechtzukommen
Wie geht man mit Hochsensibilität um?
Gerade im hektischen Alltag ist es sehr herausfordernd, die eigene Hochsensibilität zu leben. Überall lauern Reizquellen, Stress und Überforderung. Um das hochsensible Nervensystem nicht zu überlasten, ist es wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen und den Alltag so bedürfnisgerecht wie möglich zu gestalten.
1. Mit Reizquellen bewusst umgehen
Akustische und visuelle Reize sind oft die, die uns aufgrund unserer Hochsensibilität im Alltag am meisten zu schaffen machen. Anstrengende Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln, ein ständig klingelndes Smartphone und trubeliges Stadtgewimmel können uns schon ziemlich zusetzen.
Auch starke Gerüche wie Abgase und starkes Parfum sind für unser Nervenkostüm eine Belastung. Viele Hochsensible sind auch sehr vorsichtig, was den Körperkontakt zu anderen Menschen angeht. Das ist völlig in Ordnung und du solltest dir erlauben, das auch zu kommunizieren.
Du darfst dir erlauben, Reizquellen bewusst zu meiden und auf ein erträgliches Maß einzudämmen.
Mit diesen einfachen Tipps kannst du als HSP Reizquellen bewusst meiden:
- Verzichte auf kratzige Textilien auf der Haut, um Hautirritationen vorzubeugen.
- Schalte dein Smartphone nach dem Feierabend aus.
- Begrenze deine Zeit auf Social Media auf das Minimum.
- Nimm dir Kopfhörer oder Ohropax mit, wenn du unter vielen Leuten bist.
- Suche dir im Vorhinein Orte, wo du zur Ruhe kommen kannst, wenn deine Hochsensibilität im Alltag überstrapaziert wird.
- Verzichte auf allzu scharfe Speisen und achte auf magenschonende Lebensmittel, die so naturbelassen wie möglich sind.
- Nimm dir ausreichend Zeit für dich, die du verbringen kannst, wie du gerade möchtest.
2. Grenzen setzen und verteidigen
Dies ist geradezu die Königsdisziplin, um die Hochsensibilität im Alltag gut schützen zu können.
Aufgrund unserer großen Empathie für alles und jeden fällt es uns extrem schwer, unsere eigenen Grenzen zu wahren. Manchmal stehen wir auch so unter Strom, dass wir unsere Bedürfnisse und Grenzen gar nicht mehr wahrnehmen. Und dann geraten wir in eine ungesunde Spirale aus Überforderung, Druck und Selbstsabotage.
Grenzen setzen ist in einer so funktionalen Welt wie unserer die einzige Chance, damit wir nicht permanent aus dem Gleichgewicht geraten.
Zugegeben: Spaß macht es am Anfang nicht, „Nein“ zu sagen. Und dennoch ist dies ein wahrer Beweis dafür, dass du dich und deine Emotionen ernst nimmst.
Für klare Grenzen kannst du als hochsensibler Mensch Folgendes tun:
- Verbindlichkeiten auf das Mindestmaß reduzieren und Verabredungen auch mal absagen, wenn du dich nicht gut fühlst.
- Vor allem im Job und in Beziehungen konkret besprechen, was deine Aufgaben sind – und welche Verbindlichkeiten jemand anderem gehören. Wir Hochsensiblen wissen nämlich manchmal nicht, dass andere auch Verantwortung tragen können.
- „Nein“-sagen solltest du wirklich üben. Mach dir bewusst, dass du das machst, um dich und deine Gesundheit zu schützen, und nicht, um jemand anderem zu schaden.
- Suche dir professionelle Hilfe oder eine Beratung für Hochsensible, um dich besser mit dir selbst zu verbinden. Dann fällt es dir automatisch leichter, deine Grenzen zu ziehen und deine Hochsensibilität im Alltag zu schützen.
- Lass dich nicht von anderen emotional erpressen. Ja, es mag ihnen gerade nicht gut gehen. Aber es ist nicht deine Verantwortung, sie zu retten!

3. Mechanismen erlernen, um Reize und Eindrücke gesund abzubauen
Wer mit feinen Antennen ausgestattet ist, dem geht alles bis ins Mark.
Uns Menschen mit Hochsensibilität fehlt gewissermaßen ein Reizfilter im Gehirn, eine schützende Barriere, die uns davor bewahren würde, alles im Unterbewusstsein abzuspeichern. Alles, was im Kurzzeitgedächtnis ankommt, gelangt automatisch in unser Langzeitgedächtnis – ohne, dass in sinnvolle und sinnlose Informationen unterschieden wird.
Das hat zur Folge, dass wir aufgrund unserer Hochsensibilität im Alltag leichter traumatisiert werden, wenn wir keine Strategien haben, um starke Eindrücke und Emotionen gesund zu verarbeiten.
Das Abspalten von überfordernden Reizen ist bestenfalls eine kurzfristige Notlösung. Dauerhaft führt dies nur dazu, dass du emotional immer mehr abstumpfst. Und das ist nicht wirklich optimal, sondern raubt dir eine Menge Lebendigkeit.
Um Hochsensibilität im Alltag zu bewältigen, ist es sinnvoll, das Erlebte zu reflektieren, ohne sich in den Emotionen komplett zu verlieren. Auch offene Kommunikation, Journaling, Meditation und Achtsamkeitsübungen können dich dabei unterstützen, belastende Alltagssituationen gut zu verarbeiten. Im Grunde geht es darum, diese energetischen Eindrücke zu neutralisieren bzw. gesund zu verarbeiten.
4. Routinen in den Alltag integrieren
Gerade in einer Welt, die sich ständig verändert, ist es wichtig, sich eigene Strukturen zu schaffen. Ein gut strukturierter Tagesplan erhöht das Sicherheitsgefühl und hilft dir dabei, besser mit emotionaler Überforderung zurechtzukommen.
Das Beste ist: Du kannst dir deinen Tagesplan so gestalten, wie es sich für dich richtig anfühlt.
Vielleicht hilft es dir, jeden Morgen eine halbe Stunde durch den Wald zu spazieren, um dich und deine Hochsensibilität für den Alltag zu wappnen. Vielleicht profitierst du am meisten von einem festgelegten Ernährungsplan (PDF „gesunde Ernährung“) oder einer bestimmten Abfolge von Entspannungstechniken nach dem Feierabend.

Hinweis: Du wirst wahrscheinlich ganz andere Routinen benötigen, als Nicht-Hochsensible. Vergleiche dich nicht mit ihnen, denn sie sind einfach ganz anders gestrickt. Was auch immer dir dabei hilft, deine Hochsensibilität im Alltag gesund zu leben – mach es! Gib dir die Erlaubnis dazu, deinen Tagesablauf nach deinen Bedürfnissen zu gestalten.
Diese 5 Routinen können dir im Umgang mit deiner Hochsensibilität im Alltag helfen:
- Stelle dir den Wecker jeden Tag auf dieselbe Uhrzeit und gehe abends zur immer gleichen Zeit ins Bett.
- Suche dir einen Wochentag aus, an dem du dich nur um dich selbst kümmerst.
- Bereite dich emotional darauf vor, wenn du deinen Alltag startest und dich in schwierige Situationen begibst. Ein imaginärer Schutzschild und ermutigende Selbstgespräche sind gut geeignet, um dich für Herausforderungen zu wappnen.
- Wenn dich soziale Kontakte belasten und dir Energie rauben, überlege dir eine Routine, um dich von anstrengenden Schwingungen zu erholen. Ein warmes Bad und energetische Reinigungsübungen sind gute Möglichkeiten, um deine soziale Batterie wieder aufzuladen.
- Richte dir jeden Tag eine Zeit ein, in der du dich mit einem Menschen triffst, dem du vertraust. Nun kannst du dich emotional öffnen, Ballast abwerfen und gemeinsam mit deinem Gegenüber nach Lösungen für Probleme suchen.
5. Mitgefühl mit sich selbst entwickeln
In einer Welt, die uns gern zum Funktionieren zwingen möchte, bleibt etwas sehr Wichtiges oft auf der Strecke: Selbstmitgefühl.
Leider lernen wir oft, unsere Hochsensibilität im Alltag zu verurteilen, weil wir dadurch oft mehr Zeit benötigen, emotionaler reagieren und im klassischen Sinn nicht so leistungsfähig sind. Dabei sind wir emotionale Leistungsträger in dieser Gesellschaft und müssen uns zudem mit jeder Menge Trauma, Anforderungen und Erwartungen auseinandersetzen.
Selbstmitgefühl ist für Hochsensible ganz besonders wichtig, denn aufgrund unserer Gabe fühlen wir uns von anderen ja oft ziemlich unverstanden. Nur wir selbst wissen, warum wir uns wann wie fühlen und können uns mit dem versorgen, was wir brauchen.
Und es ist anfangs auch gar nicht so einfach, einen liebevollen Umgang mit sich selbst zu pflegen – schließlich haben wir alle in irgendeiner Art und Weise erfahren, für unser Sein und unsere Emotionen verurteilt worden zu sein.
Ich möchte dich deshalb dazu ermutigen, Mitgefühl mit dir zu haben. Deine Verletzungen und Narben verdienen es, anerkannt und geheilt zu werden. Deine Seele verdient es, geachtet und respektiert zu werden. Deine Gefühle verdienen es, akzeptiert, umsorgt und gehalten zu werden.
Kein Mensch auf der Welt hat dein Mitgefühl mehr verdient, als du.
Hinweis: Gerade am Anfang kann es sich merkwürdig anfühlen, liebevoll mit sich umzugehen. Wer immer erfahren hat, dass andere einen verurteilt haben, der tut sich schwer damit, plötzlich Selbstmitgefühl zu haben. Falls du große Schwierigkeiten damit haben solltest, die verurteilenden Stimmen in dir zu besänftigen, dann scheue dich nicht davor, dir Hilfe zu suchen. Es lohnt sich!
6. Gesunde Selbstfürsorge etablieren
Vor allem wir Hochsensiblen wachsen oft in dem Glauben auf, Selbstfürsorge sei egoistisch. Dem ist aber absolut nicht so! Im Gegenteil: Selbstfürsorge ist die Grundlage für, anderen überhaupt erst helfen zu können und das Miteinander positiv zu beeinflussen.
Ohne ausreichend Pflege auf körperlicher, psychischer und seelischer Ebene läufst du ziemlich schnell Gefahr, deine Grenzen zu übertreten und auszubrennen.
Versuche deshalb, deine Selbstfürsorge gut im Blick zu behalten und deine Hochsensibilität im Alltag zu pflegen. Gerade für uns Hochsensible ist es extrem wichtig, dass wir uns gut um unsere zarte Seele kümmern. Die Welt verlangt schließlich viel von uns ab – und wenigstens wir selbst sollten uns den Raum und die Zeit nehmen, damit wir uns gut um uns kümmern können.

Menschen mit Hochsensibilität verstehen unter Selbstfürsorge oft ganz andere Dinge, als Menschen mit weniger feinen Antennen. Während andere sich entspannen, wenn sie unter vielen Leuten sind, suchen wir eher die Stille und sind gern allein.
Diese 5 Ideen für eine gesunde Selbstfürsorge im Alltag könntest du einmal ausprobieren:
- Schalte dein Smartphone ab, sorge dafür, dass du allein bist und gönne dir ein paar Stunden in deiner Badewanne. Mach es dir richtig gemütlich (z. B. mit einer Duftlampe und Kerzen). Vielleicht magst du entspannende Musik hören oder etwas lesen.
- Frage einen vertrauten Menschen, ob er dir eine Massage gibt – ohne Erwartungen und auch wirklich nur, wenn du dich sicher fühlst. Damit unsere Körper entspannen können, brauchen wir etwas Zeit und viel Vertrauen.
- Triff dich mit Menschen, bei denen du dir erlauben kannst, du selbst zu sein. Du musst gar nicht viel erzählen. Oft hilft es schon, in verständnisvolle Augen zu sehen. Vielleicht rollen ein paar Tränen, vielleicht möchtest du auch nach einer Lösung für ein Problem fragen. Alles ist OK. Es geht darum, psychischen Stress gesund abzubauen.
- Pflege dein inneres Kind, indem du einen Tag lang machst, was ihm Freude bereitet. Einen Kinderfilm schauen, ein Märchen anhören, eine Bude bauen, Süßigkeiten essen: Erlaube dir, dich mit all dem zu versorgen, was du als Kind schon als angenehm gefunden hast. So kannst du deine Hochsensibilität im Alltag richtig ausleben und die Verbindung zu dir selbst stärken.
- Schnapp dir dein Auto und fahre einfach mal für ein paar Stunden weg. Gib niemandem Bescheid und schalte dein Smartphone aus. Genieße einfach die Zeit allein, mach einen Spaziergang durch die Gegend und atme richtig tief ein und aus.
7. Austausch mit Gleichgesinnten suchen
Menschen sind bekanntlich soziale Wesen – und wir Hochsensiblen haben eine ganz besonders stark ausgeprägte Ader. Wir fühlen uns so sehr mit anderen verbunden, dass es manchmal schon fast weh tut. Und wenn wir uns in einem eher toxischen Umfeld befinden, leiden wir umso mehr.
Der Kontakt zu anderen Menschen mit Hochsensibilität im Alltag ist für unsere Seele kein „nice-to-have“, sondern notwendig. Deshalb solltest du auf die Suche nach anderen Hochsensiblen gehen, die deine tiefe Wahrnehmung spiegeln können und dir das Gefühl geben, mit deiner komplexen Emotionalität nicht allein zu sein.
Um Kontakte zu anderen hochsensiblen Menschen aufzubauen, gibt es folgende Möglichkeiten:
- Vernetze dich auf Social Media mit Content Creators, die sich mit Hochsensibilität beschäftigen.
- Melde dich in Foren über Hochsensibilität an.
- Nutze Portale wie z. B. Gleichklang, um dich in einem sicheren Raum mit hochsensiblen Menschen zu vernetzen und auszutauschen. Zwar ist das mit Kosten verbunden, dafür wirst du aber sehr gut betreut und musst keine Angst vor Leuten haben, die schlechte Absichten verfolgen.
- Recherchiere, ob es in deiner Umgebung regelmäßige Treffen für Hochsensible gibt. In einigen Regionen haben sich Selbsthilfegruppen gebildet, die sich über den Alltag mit Hochsensibilität und all seine Herausforderungen austauschen.
- Schaue in Netzwerken vorbei, um dich noch mehr über Hochsensibilität zu informieren, mit anderen auszutauschen und Unterstützung zu erhalten (z. B. Netzwerk Hochsensibilität oder Große Schwester).
Wie du als hochsensible Person das Leben genießen kannst
Tatsächlich ist es mit Hochsensibilität nicht ganz einfach, einen entspannten Alltag zu leben. Dennoch empfinde ich persönlich meine eigene Hochsensibilität als Geschenk, erinnere mich aber auch an Zeiten, in denen sie für mich eher ein Fluch war.
Deine Gabe bringt so viel Tiefe, Farbe und Komplexität mit sich. Und trotz dem die Welt noch nicht so wirklich erkannt hat, dass es beim „Menschsein“ in erster Linie um Emotionen und Schwingungen geht, kannst du eine Menge dafür tun, um mit deiner Hochsensibilität ein erfülltes Leben zu leben.

Lass dich auf jeden Fall nicht von anderen Menschen beirren! Nur du selbst weißt, was du brauchst, um deine bunten Facetten gesund leben zu können!
Ich möchte dich an dieser Stelle noch einmal an die Vorteile von Hochsensibilität erinnern:
- Empathie: Du bist ein Geschenk für diese Welt! Dein Einfühlungsvermögen macht dich zu einem extrem sozialen, verständnisvollen und liebevollen Menschen.
- Kreativität: Du siehst Lösungen, statt Probleme! Dein guter Draht zur nicht sichtbaren Welt spiegelt sich in deiner ausgeprägten kreativen Ader wider und führt zu unkonventionellen, wenn nicht sogar revolutionären Lösungsansätzen.
- Reflexion: Während andere sich in der Opferhaltung sehen, nimmst du ein bisschen Abstand zu dir ein uns setzt deine Empfindungen in Kontext. Deine Hochsensibilität hilft dir dabei, im Alltag einen kühlen Kopf zu bewahren und Strategien zu finden, um noch besser mit dir umzugehen.
- Verständnis: Durch die gute Verbindung zu dir selbst, kannst du auch andere verstehen. Du verurteilst nicht, denn du kannst die Zusammenhänge nachvollziehen.
- Flexibilität: Du kannst dich auf andere Menschen und Situationen einstellen. Manchmal braucht das etwas Zeit und das ist OK. Generell sind Hochsensible sehr offenherzig und neugierig, wodurch sie sich schnell in neue Dinge einarbeiten können und möchten.
Du siehst – neben all den Herausforderungen, die Hochsensibilität im Alltag mit sich bringt, so ist sie doch auch eine schützenswerte und wunderbare Gabe.
Hinweis: Um in dieser hektischen Welt nicht unterzugehen, solltest du dein Leben so gut es geht an deine Bedürfnisse anpassen. Scheue dich nicht davor, deine Grenzen zu ziehen und deine Meinung zu sagen, auch wenn du glaubst, damit anzuecken. Authentisch sein ist zwar manchmal anstrengend, aber langfristig der einzige Weg, um wirklich bei dir bleiben zu können.
So kannst du deine Hochsensibilität im Alltag einsetzen, um ein erfülltes Leben zu leben:
- Vertraue deinem Bauchgefühl: Deine Intuition ist dein Kompass. Während dein Kopf noch mit Glaubenssätzen, Gedanken und Normen kämpft, weiß dein Bauchgefühl schon längst, was zu tun ist. Versuche, immer besser darauf zu hören, auch wenn die Impulse im ersten Moment keinen Sinn ergeben sollten.
- Wohne, wie du willst: Städtischer Trubel ist auf Dauer nichts für Hochsensible. Überlege, wie du relativ reizarm und naturnah leben kannst. Manchmal ist es gar nicht nötig, viel Geld zu haben. Vielleicht hast du ja Lust, alternative Wohnkonzepte auszuprobieren (z. B. das Leben in einer Jurte, einem Camper oder einem Tiny House). Wichtig ist, dass du bedürfnisgerecht wohnst.
- Kommuniziere deine Emotionen: Für Menschen, die ihre Emotionen ständig verstecken und unterdrücken, kannst du einen großen Unterschied machen. Denn du zeigst ihnen, wie es dir geht, was dich bewegt und wie deine Emotionen dein Leben färben. Das hilft diesen Menschen vielleicht, sich mehr mit sich selbst auseinanderzusetzen und ihre Emotionen in die Heilung zu bringen.
- Probiere dich aus: Hochsensibilität zeigt sich im Alltag durch sich ständig verändernde Interessen. Das ist etwas Gutes, denn so kannst du ganz verschiedene Dinge in deinem Leben ausprobieren (z. B. Handwerken, Gärtnern, Nähen, Malen, Tanzen). Das macht dein Leben lebendig und bunt, aufregend und schön.
- Arbeite kreativ und flexibel: Hochsensible Menschen arbeiten gern allein und fühlen sich in kreativen Berufen mit vielen Freiräumen am wohlsten. Vielleicht kannst auch du dir ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem du die Möglichkeit hast, deine Hochsensibilität im Alltag auch beruflich auszuleben (z. B. als Künstlerin, Autor, Designer etc.).

Fazit: Hochsensibilität im Alltag leben
Deine Hochsensibilität ist ein Teil von dir.
Auch wenn sie manchmal etwas herausfordernd ist, so bringt sie doch eine Menge Farbe, Tiefe und Schönheit in dein Leben. Versuche, deine Hochsensibilität zu akzeptieren und deinen Alltag so reizarm wie möglich zu gestalten. Scheue dich nicht davor, deinen Bedürfnissen nachzukommen – auch wenn sie vielleicht unkonventionell sind.
Je authentischer du lebst, desto erfüllter fühlt sich dein Alltag mit Hochsensibilität an.
Wenn du ein wenig Unterstützung dabei benötigst, deine Hochsensibilität zu akzeptieren und zu leben, dann nimm gern Kontakt zu mir auf!