Hochsensibel und unverstanden: Gesunder Umgang mit Unverständnis

Hochsensibel und unverstanden: Gesunder Umgang mit Unverständnis

Fühlst du dich manchmal wie ein Alien, das keiner versteht? Du bist nicht allein! Vielen hochsensiblen Menschen geht es so und sie alle leiden darunter, kaum Verständnis zu bekommen. Ich zeige dir heute, wie du damit umgehst und dich trotzdem wohlfühlen kannst.

 

Du nimmst mit:

  • warum es anderen Menschen schwerfällt, sich in dich hineinzuversetzen
  • was du tun kannst, damit andere dich besser verstehen können
  • wie du unabhängiger davon wirst, ob andere deine Hochsensibilität verstehen oder nicht

Tipp: Falls du auf der Suche nach einfühlsamen Geschichten zum Thema Hochsensibilität bist, dann schau gern mal bei meinen Kinderbüchern und Hörbüchern vorbei!

 

Hochsensibilität verstehen – für Unbetroffene oft schwer

 

Kennst du das?

Du kannst dich in fast jeden Menschen hineinversetzen, seine Gefühle wahrnehmen und spüren, wie es ihm wirklich geht. Aber andersherum erfährst du oft, dass du in deiner Einzigartigkeit und Hochsensibilität nicht verstanden und vielleicht sogar infrage gestellt wirst?

Das liegt einfach daran, dass wir HSP in der Unterzahl sind!

Du mit deinen feinen Antennen bist größtenteils von Menschen umgeben, deren Gehirn ein bisschen anders arbeitet als deins.

Menschen, die nicht so sensibel sind, nehmen von Natur aus viel weniger Reize wahr als du. Ihr Gehirn filtert mehr Eindrücke und beschränkt sich auf das Wesentliche. Deshalb können sie nicht verstehen, warum du als hochsensibler Mensch emotional stärker reagierst, anderen förmlich in die Seele schauen kannst und Probleme beim Grenzen setzen hast.

 

JEDER MENSCH HAT EINEN ANDEREN ZUGANG ZUR WELT.

Und da Hochsensible auch das Ungesagte hören und das Verborgene sehen, haben sie oft das Gefühl, unverstanden zu sein. Dabei geschieht das meistens nicht aus böser Absicht – sondern schlicht aus der Tatsache heraus, dass die Mehrheit der Menschen die Welt weniger detailliert wahrnimmt als du.

 

Was du als hochsensibler Mensch gegen Unverständnis tun kannst

 

Als erstes solltest du die Erwartung loslassen, von weniger sensiblen Menschen in der Tiefe wirklich emotional verstanden zu werden.

SIE KÖNNEN ES NICHT. Egal, wie sehr sie sich anstrengen.

Das tut vielleicht im ersten Moment weh. Aber irgendwann wirst du akzeptieren können, dass es so ist. Du kannst immerhin dafür sorgen, dass sie kognitiv verstehen, wie du als hochsensibler Mensch funktionierst. Damit sie auf dich besser Rücksicht nehmen und du dich sicherer fühlst.

 

Hochsensibel und unverstanden? Versuche, deine Mitmenschen aufzuklären, indem du:

  • ihnen mitteilst, wie dein Gehirn arbeitet und dass du viel mehr Reize aufnimmst
  • authentisch bist und ihnen Einblicke in deine Gefühlswelt gibst (in einem Rahmen, der sich gut anfühlt)
  • deine Hochsensibilität einsetzt, um z. B. eine angespannte Situation aufzulösen

Du bestimmst natürlich, inwieweit du dich anderen Menschen gegenüber öffnest. Da Hochsensibilität und Intuition meist zusammenspielen, weißt du, welches Maß an Öffnung angebracht ist.

Erwarte nicht zu viel!

Mir passiert es leider immer noch, dass manche Menschen mit Angriff und Unverständnis auf meine Hochsensibilität reagieren. In diesen Fällen ist es für mich völlig OK, den Kontakt auf das absolute Minimum zu reduzieren.

 

Hochsensibel und unverstanden? Finde andere hochsensible Menschen!

 

Wenn du dich in deiner Hochsensibilität einsam fühlst, dann kannst du versuchen, andere Menschen mit dieser Gabe zu finden. Du bist ja zum Glück nicht der einzige Mensch mit feinen Antennen!

Ich selbst habe gute Erfahrungen mit HSP-Austauschforen gemacht.

Es gibt ganz verschiedene Angebote, viele davon sind auch kostenfrei. In meinem Fall konnte ich einfach einen kleinen Steckbrief zu meiner Person im Forum hinterlassen und wurde dann von interessierten Hochsensiblen per Mail angeschrieben. Auch ich konnte HSP, deren Steckbrief mich ansprach, per Mail anschreiben.

 

Daraus hat sich ein reger Austausch mit ganz tollen hochsensiblen Persönlichkeiten entwickelt, der mich wirklich bereichert hat. Und ich habe bemerkt, wie ähnlich die Themen sind, die uns bewegen, z. B. die Angst, nicht gut genug zu sein.

Vielleicht findest du auch in deiner unmittelbaren Umgebung hochsensible Menschen, die verstehen können, wie du die Welt siehst.

 

Übe dich als hochsensibler Mensch in mehr Verständnis für dich selbst!

 

Du bist die einzige Person, die dich in- und auswendig kennt.

Kein anderer Mensch kann zu 100 % nachempfinden, was in dir vorgeht. Selbst andere hochsensible Menschen können nicht wissen, was genau du für Erfahrungen gemacht hast und warum du in welcher Situation reagierst, wie du es tust.

Darum solltest du dir selbst das geben, was du brauchst, um dich nicht ewig hochsensibel und unverstanden zu fühlen: Selbstakzeptanz, Selbstwert, Selbstliebe und Verständnis für dich!

 

Versuche, dir selbst ein guter Freund/eine gute Freundin zu werden, indem du dich noch besser kennenlernst und dich in deiner Einzigartigkeit schätzt. So wirst du auf lange Sicht unabhängiger von anderen Menschen und lebst zufriedener.

Das kann dir dabei helfen, mehr Verständnis für dich und deine Hochsensibilität aufzubringen:

  • Erkenne an, aus welchen Lebensumständen du erwachsen bist und was du bereits alles geschafft hast (auch wenn es manchmal schwierig war und du dich einsam gefühlt hast).
  • Gib dir die innere Geborgenheit, die du bisher bei anderen Menschen gesucht hast.
  • Behandle dich gut! Iss gesund, nimm dir viel Zeit für dich und feiere dich für deine Einzigartigkeit.
  • Sei gut zu dir, wenn du mal einen schlechten Tag hast und vergleiche dich nie mit Nicht-HSP.
  • Mache deine Hochsensibilität zu deiner Superkraft und sei dankbar dafür, dass du die Welt viel bunter, facettenreicher und tiefer wahrnehmen kannst, als die breite Masse!

DU BIST EIN GESCHENK!

Je mehr Verständnis du für dich selbst aufbringen kannst, desto größer werden dein Selbstvertrauen und dein Selbstbewusstsein. Irgendwann wird es dir nicht mehr so wichtig sein, ob andere Menschen dich verstehen können.

 

Fazit: Hochsensibel und unverstanden? Das muss nicht so bleiben!

 

HSP fühlen sich in der Welt, die sich viel zu schnell dreht und manchmal viel zu laut ist, in ihrer Hochsensibilität oft unverstanden und allein.

Wenn es auch dir so geht, dann kannst du Einiges dafür tun, dass dein Wohlbefinden nicht darunter leidet.

Versuche, Nicht-HSP über deine hohe Sensibilität zu informieren. Du wirst bemerken, wer dir wirklich zuhört und wer eher mit Abneigung reagiert. Menschen, denen du etwas bedeutest, werden dir mit Offenheit und Wohlwollen begegnen.

Zudem kannst du auf HSP-Austauschforen nach anderen Hochsensiblen Ausschau halten, die sich in ihrer Umgebung vielleicht auch unverstanden fühlen.

 

Am wichtigsten ist, dass du für dich selbst Verständnis aufbringen kannst! Je selbstbewusster du mit dir und deiner Hochsensibilität umgehst, desto unabhängiger bist du vom Verständnis anderer.

Falls du dabei ein wenig Unterstützung brauchen solltest, dann nimm gern Kontakt zu mir auf.

 

 

 

 

 

Hochsensibilität & die Angst vor Fehlern: 5 Tipps für dich!

Hochsensibilität & die Angst vor Fehlern: 5 Tipps für dich!

Angst vor Fehlern hat wohl jeder. Doch bei Hochsensiblen ist dieses Gefühl oft stärker ausgeprägt. Hast du das Gefühl, dass dein Kopf nur damit beschäftigt ist, Fehler zu vermeiden – und deine Lebensqualität darunter leidet? Ich zeige dir 5 Tipps, wie du mit dieser Angst besser umgehen kannst.

Du nimmst mit:

  • warum HSP mehr als andere unter der Angst, Fehler zu machen, leiden
  • wie du durch schrittweise Konfrontation die Angst abbauen kannst
  • wie du es schaffst, dein Selbstwertgefühl zu steigern

 

Warum ist bei Hochsensiblen die Angst vor Fehlern stärker ausgeprägt?

Hochsensible Menschen sind sehr empathisch und zudem verletzlicher als Nicht-HSP. Das liegt an der stärkeren Reizverarbeitung – denn die hat zur Folge, dass dich das, was du erlebst,auf einer sehr tiefen Ebene berührt.

Du

  1. fühlst, wie es deinem Gegenüber gehen würde, wenn du einen Fehler machen würdest (z. B. etwas Gemeines sagst)
  2. weißt, wie beschämt und schuldig du dich fühlst, wenn du von anderen für Fehler verurteilt wirst
  3. weißt auch, wie sehr sich diese Beschämung tief in deine Seele eingräbt und dein Selbstwertgefühl beeinflusst

 

All das spüren Nicht-Hochsensible auch – aber nicht so tief wie du!

Darum neigen Menschen mit Hochsensibilität dazu, sich besonders vorsichtig in der Welt zu bewegen – oft auf Kosten der eigenen Lebensfreude.

Die Angst vor Fehlern ist (teilweise durch das Naturell, teilweise durch negative Erfahrungen) sehr stark ausgeprägt.

Doch das muss nicht so bleiben! Hole dir ein Stück deiner Lebensqualität zurück, indem du aktiv an dieser Angst arbeitest!

 

Tipp Nr. 1: Finde heraus, woher die Angst vor Fehlern kommen könnte!

Wie groß deine Angst vor Fehlern ist, liegt daran, welche Erfahrungen du mit Fehlern gemacht hast.

Je verurteilender die Blicke, je beschämender die Reaktion deiner Bezugspersonen und je weitreichender die Folgen waren (z. B. Entzug der Geborgenheit bis hin zu Bestrafungen), desto stärker ist die Angst in dir angewachsen.

Vielleicht hast du als Kind auch erlebt, für dein Handeln zur Verantwortung gezogen zu werden, obwohl du noch viel zu klein warst und es nicht besser wissen konntest. Die Angst vor Fehlern konnte sich so immer tiefer in dein System eingraben.

 

ABER JETZT BIST DU ERWACHSEN!

Du bestimmst, wie sehr dich das, was jemand zu dir oder über dich sagt, verletzten darf. Du musst vor niemandem Rechenschaft ablegen. Und du bist für niemandem verantwortlich – außer natürlich für dich selbst.

Prüfe auch, wovor du Angst hast. Ist es die Angst, jemandem aus Versehen zu schaden? Oder ist es eher die Angst vor der Reaktion deines Umfeldes auf diese Situation?

 

Tipp Nr. 2: Hinterfrage deine Ängste! Wie realistisch sind sie?

Wenn du weißt, was der Grund für deine Angst vor Fehlern ist, dann solltest du einen Realitätscheck machen. Du bist ein umsichtiger Mensch und das ist gut!

Aber ist der potenzielle Schaden, der durch deinen möglichen Fehler entsteht, wirklich so groß, wie du denkst?

 

Mal angenommen: Du fürchtest dich davor, Auto zu fahren, weil du einen Unfall bauen könntest. Dein Worst Case Szenario sieht vielleicht so aus: Unfall, kaputte Autos, tote Autoinsassen. Tatsächlich kann das passieren. Aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering!

Viel wahrscheinlicher wären ein paar Schrammen am Blech, aufgewühlte Insassen und ein bisschen Ärger mit der Versicherung. Und am allerwahrscheinlichsten ist es, dass du gar keinen Unfall baust!

 

Wenn du deine Angst vor Fehlern einem möglichst objektiven Check unterziehst, wird sie ganz automatisch kleiner. Sie versucht dich vor dem Schlimmsten zu bewahren. Aber das Schlimmste ist meistens nur eine Einbildung.

Versuche, den Horrorszenarien in deinem Kopf zuvor zu kommen, indem du lernst, deiner Angst Grenzen zu setzen (z. B. durch Ablenkung, starke körperliche Reize).

Tipp Nr. 3: Überwinde die Angst in kleinen Schritten!

Bleiben wir doch gleich bei dem Beispiel mit der Angst vorm Autofahren. Wenn es für dich noch unmöglich erscheint, Auto zu fahren, weil deine Angst davor vielleicht schon ein paar Jahre existiert, dann beginne in klitzekleinen Schritten, dich diesem inneren Ungeheuer zu stellen.

Ein Fahrtraining mit geschultem Personal auf einem Übungsgelände kann dir helfen, dass du dich beim Fahren wieder sicher fühlst. Anschließend fährst du mit einer vertrauten Person auf bekannten Wegen und Straßen. Und irgendwann, wenn du oft genug die Erfahrung gemacht hast, dass absolut nichts passiert, setzt du dich alleine hinters Steuer.

DANN HAST DU DIE ANGST VOR FEHLERN NÄMLICH BESIEGT.

 

Achte bei diesem Vorgehen immer darauf, deine Grenzen nicht allzu sehr zu strapazieren. Klar, du musst hin und wieder über deinen Schatten springen. Aber nimm dir trotzdem die Zeit, die du brauchst, um dein Selbstvertrauen zurückzugewinnen.

Hier noch ein paar Hinweise, die dir helfen, wenn du deine Angst vor Fehlern abbauen willst:

  • Setze dich nicht unter Druck! Schraube deine Erwartungen runter und freue dich umso mehr über Teilerfolge!
  • Lasse dich von niemandem hetzen! Lass auch nicht zu, dass toxische Menschen deinen Prozess kleinreden oder sich über deine Angst lustig machen.
  • Gönne dir ausreichend Zeit in der Komfortzone, um Kraft zu tanken.
  • Authentisch sein kann dir dabei helfen, Ängste weiter abzubauen. Halte nach empathischen Menschen Ausschau, die dir zuhören, wenn du über deine Angst vor Fehlern sprechen möchtest.

 

Tipp Nr. 4: Betrachte Fehler als Lernerfahrung, nicht als scheitern!

Kein Mensch ist perfekt. Du nicht, ich nicht, und die anderen sind es auch nicht.

FEHLER ZU MACHEN, IST NORMAL.

Fehler sind menschlich und gehören dazu. Wir haben nur so große Angst vor ihnen, weil uns irgendjemand erzählt hat, dass es inakzeptabel ist, unvollkommen zu sein.

 

Aber die Wahrheit ist: Fehler sind wichtig, um etwas zu lernen. Keiner hat die Weisheit mit Löffeln gefressen, sondern muss sie sich erst mühsam aneignen.

Wann immer du etwas in deinen Augen falsch gemacht hast oder von anderen für einen vermeintlichen Fehler gerügt wirst, dann sage dir:

„Ich habe gerade mein Bestes gegeben und verzeihe mir liebevoll, dass nicht das eingetreten ist, was ich angestrebt habe. Ich habe dabei Informationen erhalten, die mir helfen können, es das nächste Mal noch besser zu machen.“

Wenn du es so sehen kannst, verhinderst du, dass die Angst vor Fehlern weiter anwächst. Im Gegenteil: Sie wird kleiner und du wirst mutiger, neue Dinge auszuprobieren.

Tipp Nr. 5: Mache deinen Selbstwert als HSP nicht von Fehlern abhängig!

Die Angst, nicht gut genug zu sein und die Angst vor Fehlern sind sich gar nicht so unähnlich. Sie haben gemeinsam, dass du deinen Selbstwert in Gefahr siehst – und das fühlt sich nie gut an.

Darum habe ich eine ziemlich wichtige und befreiende Botschaft an dich: Ob du nun Fehler machst, oder nicht – deine Handlungen ändern niemals etwas an deinem Wert!

DU BIST IMMER GLEICH WERTVOLL!

 

Je stärker du als hochsensibler Mensch daran glauben kannst, desto mehr wird die Angst vor Fehlern automatisch abnehmen. Denn du hast ihr die Grundlage – nämlich ihren Einfluss auf deinen Selbstwert – entzogen.

Das ist natürlich auch ein mühsamer Lernprozess. Aber er lohnt sich! Denn du befreist dich damit selbst aus der Angstspirale. Deine Intuition und Hochsensibilität können sich so noch mehr entfalten!

 

Fazit: Was tun bei Angst vor Fehlern?

Bei hochsensiblen Menschen ist diese Angst oft überdimensional stark ausgeprägt. Das liegt zum einen am unsensiblen Umgang mit Fehlern, der in der Gesellschaft stattfindet, und zum anderen an der höheren Verletzlichkeit von HSP.

Prüfe, ob deine Angst vor Fehlern wirklich begründet ist oder ob das Szenario in deinem Kopf nicht eher das Ergebnis traumatischer Erfahrungen ist. Stelle dich deiner Angst in kleinen Schritten und scheue dich nicht, vertraute Menschen dabei um Hilfe zu bitten!

Es ist ein Zeichen der Stärke, über Ängste sprechen zu können!

 

Lerne auch, dass es OK ist, Fehler zu machen und betrachte sie vielmehr als Lernerfahrung. Denn du bist ein Mensch und brauchst diese Erfahrungen, um Wissen zu gewinnen.

Am wichtigsten ist: DU BIST WERTVOLL! Deine vermeintlichen Fehler machen dich kein bisschen wertloser! Dein Selbstwert bleibt immer gleich groß! Wenn du wissen möchtest, wie es in einem hochsensiblen Kind aussieht, wenn es Angst hat, dann hör gern mal in mein Hörbuch „Greta spürt einfach viel mehr“ hinein.

 

Ich wünsche dir, dass du das Leben ein bisschen leichter nehmen kannst, indem du die Angst vor Fehlern abbaust! Brauchst du ein wenig Unterstützung, um noch besser mit deiner Hochsensibilität zurechtzukommen?

Dann nimm gern Kontakt zu mir auf!